Hyperglykämie
- Ketoazidotische Hyperglykämie
- BZ meist > 200 mg/dl bis < 700 mg/dl
- Durch einen absoluten Insulinmangel kommt es zu einem verminderten Glukosetransport in die Zellen. Lipolyse führt zur Anhäufung von sauren Keton in der Zelle und zu einer metabolischen Azidose.
- Am häufigsten bei jugendlichen Diabetikern als Erstmanifestation oder bei Typ-1-Diabetikern
- Letalität: 7 - 50 %
- Hyperosmolare Hyperglykämie
- BZ meist > 700 mg/dl
- Durch einen relativen Insulinmangel oder Hyperosmolarität des Blutplasmas wird die Lipolyse im Fettgewebe verhindert.
- Keine Ketoazidose
- Häufig als Erstmanifestation bei Typ-2-Diabetikern
- Letalität: 40 - 80 %
Symptomatik
- Übelkeit, Erbrechen
- Exsikkose
(Stehende Hautfalten, trockene Haut, ausgetrocknete Schleimhäute)
- Starker Durst, Polyurie
- Appetitlosigkeit
- Müdigkeit
- Muskelschwäche
- Evtl. Ober- und Mittelbauchschmerzen ("diabetische Pseudoperitonitis")
- Bei Ketoazidose:
- Fruchtig riechende Ausatemluft
- Kussmaulatmung
- Somnolenz bis Koma
Kurzanamnese
- Weglassen von Insulin
- Infekte
- Gastroenteritis, akute Pankreatitis
- Gravidität?
- Myokardinfarkt
?
- Apoplex?
- Bekannte Diabetes? (Evtl. nach Medikamentenschachteln umsehen, z.B. Euglucon N, GlibenHexal, etc. Insulinampullen sind kühlpflichtig, daher u.U. Blick in den Kühlschrank werfen)
Sofortdiagnostik
- Basischeck
- Puls (erhöht), RR (erniedrigt), EKG
, SaO2
- BZ (Werte > 300 mg/dl)
- Fieber oder Hypothermie
Sofortmaßnahmen
- Bei Bewusstlosigkeit:
- Sauerstoffgabe
- NOTARZT
- I.v.-Zugang
Erweiterte Maßnahmen
- Evtl. Schockbekämpfung
- Evtl. Magensonde
Achtung
- Bei Schocksymptomatik keine vasokonstriktorischen Medikamente einsetzen
- Keine präklinische Gabe von Insulin! (Gefahr von Hirnödemen durch zu starke BZ-Senkung)
- Kein präklinischer Einsatz von Natriumbicarbonat
zum Azidoseausgleich
- Keine Gabe von Xylit-, Sorbit- oder Fructose-Lösungen
- Kein venöses Blut zur BZ-Bestimmung verwenden, da dessen Wert um bis zu 40 mg/dl niedriger sein kann
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