Definition
- Zerebrale Glukoseunterversorgung bei Glukosewerten ab ca. < 50 mg/dl
(abhängig von körpereigenen Gegenregulationsmechanismen)
Symptomatik
- Unruhe
- Desorientiertheit
- Muskelzittern, Schweißausbruch (Kaltschweißigkeit)
- Im Frühstadium starke Reizbarkeit, oft schlechte Mitarbeit des
Patienten, Heißhunger
- Evtl. Übelkeit, Erbrechen
- Evtl. Krampfanfall
- Bewusstseinstörungen bis zur Bewusstlosigkeit
- Evtl. Aphasie
Kurzanamnese
- Alkoholkonsum (evtl. i.V.m. Nahrungskarenz, Alkohol hemmt die Neubildung
von Glukose in der Leber)
- Starke körperliche Belastung
- Überdosierung von Insulin
- Wechselwirkungen von Medikamenten mit Antidiabetika (Beta-Blocker, nichtsteroidale Antirheumatika, Sulfonamide, Acetylsalicylsäure,
etc.)
- Diätfehler
- Hyperinsulinismus
Sofortdiagnostik
Sofortmaßnahmen
- Bei Bewusstlosigkeit:
- Sauerstoffgabe
- NOTARZT
- Bei ansprechbarem, kooperativen Patienten Traubenzucker essen oder Fruchtsaft
bzw. Glukose
40 % trinken
lassen
- I.v.-Zugang
- Bei nicht ansprechbarem Patienten, evtl. Notkompetenz anwenden:
- 20 ml G40 unter laufender VEL
- 20 ml G40 in die VEL geben
Erweiterte Maßnahmen
- Glukosegabe bis zum Aufklaren des Patienten
- Evtl. Steigerung der endogenen Glukoseproduktion mit z.B. 0,5 - 1 mg
Glucagon Lilly i.m.
Achtung
- Kein venöses Blut für die BZ-Messung verwenden, da dort der
BZ-Wert um bis zu 40 mg/dl niedriger sein kann
- Längere Hypoglykämie kann zu dauerhaften Hirnschädigungen
führen
- Bei Ausbleiben der Aufklarung auch an andere Ursachen denken, z.B. Apoplex,
Intoxikation, Epilepsie
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