Siebröhre
Definition
- Bezeichnung für eine röhrenförmige, zelluläre Struktur des Phloems, die
dem Transport der von der Pflanze gebildeten Assimilationsprodukte dient.
Bemerkungen
- Im Gegensatz zu den Gefäßen des Xylems,
handelt es sich bei Siebröhren um lebende Zellen, die allerdings bei den Angiospemen
keinen eigenen Zellkern mehr besitzen, weshalb sie durch die
nebenliegenden Geleitzellen versorgt werden müssen.
- In Gymnospermen besitzen die Siebröhren noch einen
eigenen Zellkern und benötigen
daher keine Geleitzellenn
- Zur Unterscheidung von den eigentlichen
Siebröhren der Angiospermen, sollten diese Zellen besser als Siebzellen
bezeichnet werden.
- Die Querwände und nicht selten auch Teile der Längswände der
Siebröhren sind
siebartig durchlöchert (Siebplatten), was eine starke Verbindung
der Plasmaräume nebeneinander liegender Siebröhren zur Folge hat.
- Die Zellwände von Siebröhren sind stets dünn und unverholzt.
- Die meisten Pflanzen mit sekundärem Dickenwachstum benutzen ihre
Siebröhren nur ein Jahr. Danach bedecken sie die Siebplatten
zunehmend mit Kallose und dichten sie dadurch ab.
- Die Abdeckung der Siebplatten dient vor allem dem Schutz vor
dem Eindringen von Mikroorganismen.
- Manche Pflanzen, z.B. die Eiche, verschließen im Herbst alle
Siebröhren und müssen vor dem Ausschlagen im nächsten
Frühjahr erst neue Siebröhren bilden, andere Arten lösen die
Abdeckungen im Frühjahr wieder auf, so dass die alten
Siebröhren weiterverwendet werden können.
- Während der Transport von Wasser in den Tracheen des Xylems
durch den Transpirationssog durch ein freies Lumen erfolgt, findet
der Transport in Siebröhren plasmatisch, durch lebende Zellen
hindurch, statt. Siebröhren sind also keine hohlen Strukturen,
sondern lediglich besonders ausgeformte Zellen.
- In Siebröhren kann, durch aktive Transportprozesse, ein
bidirektionaler Transport stattfinden.
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