Isoelektrischer Punkt (IEP)

Definition

  • Der isoelektrische Punkt ist der pH-Wert, bei dem die Gesamtladung eines Moleküls gleich Null, das Molekül nach außen also neutral ist.

Bemerkungen

  • Viele Makromoleküle, wie z.B. Proteine, bestehen aus einzelnen geladenen Bauteilen.
  • Die nach außen messbare Ladung des Gesamtmoleküls ergibt sich aus der Differenz der kationischen zu den anionischen Ladungen der einzelnen Bauteile.
  • Am isoelektrischen Punkt sind genau gleich viele positive wie negative Ladungen vorhanden, so dass nach außen keine Ladung mehr resultiert. 
  • Liegt der angelegte äußere pH-Wert über dem des isoelektrischen Punktes der Substanz, so liegt die Substanz als Anion vor, da die sauren Protonen an die Umgebung abgegeben sind. Ist der pH-Wert niedriger, so liegt die Substanz als Kation vor, da nun z.B. Aminogruppen protoniert vorliegen.
  • Bedeutung hat der isoelektrische Punkt v.a. bei der Elektrophorese. Kationen wandern zur Kathode, Anionen zu Anode, neutrale Substanzen wandern nicht. Baut man ins Trägermaterial der Elektrophorese einen pH-Gradienten ein, so wandern die geladenen Substanzen so lange entlang des Gradienten, bis der äußere pH-Wert genau ihrem isoelektrischen Punkt entspricht, sie also nach außen elektrisch neutral sind.
  • Zusätzliche saure Funktionen im Molekül verschieben den IEP zu niedrigeren, zusätzliche basische zu höheren pH-Werten.
 

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