Elektrophorese
Definition
- Als Elektrophorese bezeichnet man die Wanderung von geladenen Teilchen
unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes.
Bemerkungen
- Die Teilchen befinden sich in Lösung und liegen in dispergierter oder
kolloidal gelöster Form vor
Elektrophoretische Bewegung
- Die sich einstellende Geschwindigkeit der zu trennenden Teilchen während
der Trennung ist von der beschleunigenden Kraft durch das elektrische Feld
und die Reibung der Teilchen abhängig
v |
: |
Wanderungsgeschwindigkeit |
E |
: |
Elektrische Feldstärke |
z |
: |
Ladungszahl |
e0 |
: |
Elementarladung |
r |
: |
Teilchenradius |
η |
: |
Viskosität |
FORMEL
- Um die Konvektion als verfälschende Größe gering zu halten, muss u.U.
gekühlt werden
- Für die entstehende Wärme gilt
FORMEL
....
- Die Ionenstärke
dient oft als Maß für den Elektrolytanteil in einer Lösung
....
- Die Ionenbeweglichkeit
von schwachen Säuren und Basen ist eine Funktion des Dissoziationsgrades
und damit auch des pH-Wertes
....
Die chemische Zusammensetzung des Mediums bestimmt dessen restriktive Wirkung
Unter restriktiver Wirkung versteht man die Behinderung der Wanderung von
Teilchen. Durch die Struktur des Trägers können die Teilchen nicht mehr auf
dem kürzesten Weg zur Elektrode wandern. Durch Variation der Porengröße
(Gele) kann ein zusätzlicher Molekularsiebeffekt auftreten
Einsatzgebiete
- Elektrophoretisch getrennt werden können
Träger
- Trägerlose Elektrophorese
- Die Wanderung der Teilchen erfolgt direkt in der Pufferlösung.
Negative Effekte wie Diffusion und Konvektion wirken sich hier besonders
aus
- Beispiel: Free-Flow-Elektrophorese
- Bei der Variante der Kapillarzonenelektrophorese sind Diffusion
und Konvektion deutlich gemindert
- Trägergestützte Elektrophorese
- Trägermaterial sind meist Gele (Gelelektrophorese) sowie
puffergetränkte Filterpapiere (Papierelektrophorese) und
Celluloseacetatfolien
- Große Bedeutung kommt der Gelelektrophorese zu. Hier kann die
Trennung zusätzlich über die Porengröße beeinflusst werden. Zur
Verfügung stehen Agarose-, Polyacrylamid- und Stärkegele
- Agarosegele besitzen relativ große Gelporen und eignen
sich aus diesem Grund besonders zur Trennung großer Moleküle wie DNA
oder RNA
- Polyacrylamidgele können mit ihrer mittleren Porengröße
gezielt und reproduzierbar hergestellt werden. Damit ist eine
Anpassung an das individuelle Trennproblem möglich.
Polyacrylamidgele liefern gut reproduzierbare Ergebnisse. Sie
bestehen aus:
- Acrylamid
- Polymermatrix, Porengröße
- Bisacrylamid
- Quervernetzung, Porengröße
- TEMED (N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin)
- Ammoniumpersulfat
- Riboflavin
- Radikalstarter, mit schlechteren Ausbeuten
- Pufferlösung
- gewünschter / erforderlicher pH-Wert
- Saccharose
Verfahren
Nachbearbeitung
- Fixierung
- Sichtbarmachung
- Einfärbung
- Enzymreaktion
- Verschiedene spezifische Reagenzien
- Immunopräzipitation
- Antigen-Antikörper-Reaktionen
- Radioaktive Markierung
- Blotting-Verfahren
- Eluierung des Ergebnis aus dem Gel in eine Matrix, z.B. bei RNA- und
DNA-Analysen verwendet
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