Aminosäuren
Synonym
Übersicht
Physiologie
Bemerkungen
- Insgesamt gibt es über 200 verschiedene Aminosäuren, proteinogen für
den Menschen sind jedoch nur 20, allesamt in der l-Form.
- Die meisten dieser 20 Aminosäuren kann der Mensch selbst synthetisieren,
einige müssen jedoch mit der Nahrung aufgenommen werden. Diese Aminosäuren
bezeichnet man als essentielle Aminosäuren. Es sind:
- Die Aminosäure Histidin ist nur
für Säuglinge essentiell. Hier findet man z.T. auch noch Cystein
und Tyrosin als essentielle
Aminosäuren aufgelistet.
- Außerdem gibt es sogenannte semiessentielle Aminosäuren, die nur
unter bestimmten Stoffwechselbedingungen mit der Nahrung aufgenommen werden
müssen. Es sind:
Proteinogene Aminosäuren
- Die 20 proteinogenen l-Aminosäuren
des Menschen in alphabetischer Übersicht. Die Darstellung erfolgt, mit
Ausnahme des Prolins, gemäß Fischer-Projektion:
Einbuchstaben-Abkürzung
- Die proteinogenen Aminosäuren werden in Proteinsequenzen mit ihren
Einbuchstaben-Abkürzungen bezeichnet. Die folgende Liste gibt diese
alphabetisch sortiert wider:
Chemie
Grundstruktur
- Die formelle Grundstruktur der α-Aminocarbonsäuren
entspricht der linken der oben abgebildeten Formen.
- In wässriger Lösung liegen sie jedoch vielmehr in der rechts
dargestellten tautomeren
Form vor.
Bemerkungen
- Die zwitterionische
Struktur der Aminosäuren führt zur Bildung eines "inneren
Salzes". Sie ähneln daher in manchen ihrer Eigenschaften den
Ionenverbindungen recht deutlich: Meist sind sie gut wasserlöslich,
besitzen relativ hohe Schmelzpunkte und lassen sich nicht unzersetzt
destillieren.
- Ebenfalls aufgrund ihrer zwitterionischen
Struktur wirken Aminosäuren als Puffersubstanzen.
- Aufgrund ihrer Ladung wandern Aminosäuren in saurer Lösung (in der sie
als Kationen vorliegen) im elektrischen Feld zur Kathode (negativer Pol). In
alkalischer Lösung liegen sie hingegen als Anionen vor und wandern daher zu
Anode (positiver Pol).
- Dazwischen liegt ein pH-Wert, bei dem die Aminosäure nach außen
elektrisch neutral ist, also dementsprechend auch keine Wanderung im
elektrischen Feld stattfindet.
- Dieser pH-Wert wird als isoelektrischer Punkt (IEP) bezeichnet. Er ist
für die einzelne Aminosäure charakteristisch.
- Aminosäuren mit zusätzlichen sauren oder basischen Gruppe in
ihren Seitenketten verhalten sich prinzipiell gleich.
- Zusätzliche saure Funktionen verschieben den IEP zu niedrigeren,
zusätzliche basische zu höheren pH-Werten.
Darstellung
Analytik
Bemerkungen
- Die aromatischen Aminosäuren Phenylalanin,
Tryptophan und Tyrosin
zeigen bei Anregung mit UV-Licht eine Fluoreszenz (ebenfalls im
UV-Bereich). Proteine, die eine dieser Aminosäuren enthalten, weisen somit
bereits natürlich einen Fluoreszenzmarker auf, der sich analytisch
verwerten lässt.
Identität
Bemerkungen
- Die folgenden Angaben zur Analytik beziehen sich auf α-Aminosäuren.
- Bildung von Kupfer-Komplexen
- Oxidativer Abbau durch Chloramin T
- Ninhydrin-Reaktion
- Umsetzung mit 2,4-Dinitrofluorbenzol
- Umsetzung mit Dansylchlorid
- Umsetzung mit Fluorescamin
- Umsetzung mit Phthalaldehyd
/ Alkanthiol
- Bildung eines weißen Niederschlags mit Quecksilberacetat
- Bildung eines gelblichen Niederschlags mit Molybdatophosphorsäure
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