Azide

Übersicht


Pharmakologie

Toxikologie

  • Anorganische Azide hemmen spezifisch Enzyme, die Schwermetalle enthalten, worin sich ihre hohe Toxizität begründet.
  • Das Azid-Ion wirkt darüber hinaus stark blutdrucksenkend ("Nitrifikationsinhibitor").
  • Bereits die Inhalation geringer Mengen der Dämpfe der Stickstoffwasserstoffsäure oder die orale Aufnahme kleiner Mengen anorganischer Azide (z.B. 1,5 ml 10 %ige NaN3-Lösung) haben starke Vergiftungserscheinungen zur Folge.

Chemie

Definition

  • Azide im engeren Sinne sind Salze der Stickstoffwasserstoffsäure. Im weiteren Sinne werden auch organische Verbindungen mit einer Azidogruppe (R-N=N+=N-) als Azide bezeichnet.

Bemerkungen

  • Das Azid-Ion N3- ist ein sogenanntes "Pseudohalogenid". Es verhält sich in vielen Reaktionen wie Cl-.
  • Das Ion ist mesomeriestabilisiert, linear und symmetrisch, d.h. die Abstände zwischen den Stickstoffatomen sind gleich - sie liegen zwischen denen von N-N-Doppel- bzw. -Dreifachbindungen.
  • Es ist isoelektronisch zu Kohlenstoffdioxid.
  • In der freien Säure und bei Schwermetallaziden fehlt die Mesomeriestabilisierung, so dass hier unterschiedliche Bindungslängen und feste Ladungen im Molekül auftreten.

Beispiele

Substanzen

Echte Azide

"Organische Azide"


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