Stickstoffwasserstoffsäure
Übersicht
Pharmakologie
LD50 |
< 5 mg/kg |
MAK |
0,1 ppm (0,27 mg/m3), kurzzeitig 1 ppm |
- Stickstoffwasserstoffsäure ist sehr giftig, stark schleimhautreizend und
hat einen unerträglichen durchdringenden Geruch.
- Beim Einatmen geringer Mengen entsteht zunächst ein Druckgefühl in der
Nase.
Intoxikation
- Übelkeit
- Kopfschmerz
- Schwindel
- Blutdruckabfall
- Herzrasen
Sofortmaßnahmen
- Aus Gefahrenbereich retten
- Sauerstoffgabe
Cave!
Chemie
Strukturformel
HN3
IUPAC
CAS-Nummer
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
- Instabile (äußerst explosive!), farblose, leicht bewegliche, die
Schleimhaut reizende Flüssigkeit mit stechendem Geruch.
Bemerkungen
- Wasserfreie HN3 explodiert beim Erwärmen und bei geringer
Erschütterung. Auch konzentrierte Lösungen dürfen weder erhitzt noch plätschernd
umgefüllt oder mit dem Gefäß hart aufgesetzt werden! Verdünnte wässrige
Lösungen bis 20 % HN3 sind gefahrlos zu handhaben.
- Als Behältermaterial ist Polyethylen, Glas, Edelstahl, Aluminium und
Titan geeignet.
- Die Salze der Stickstoffwasserstoffsäure werden Azide genannt. Sie werden
aufgrund der Gefährlichkeit der Stickstoffwasserstoffsäure jedoch meist
aus Natriumazid, statt aus der Säure direkt gewonnen.
- Einige Salze der Stickstoffwasserstoffsäure, insbesondere Bleiazid und
Silberazid, sind als Initialsprengstoffe brauchbar.
Darstellung
- Durch Reaktion von Salpetriger Säure mit Hydrazin im Überschuss in wässriger
HNO3 oder HClO4 bei H+-Konzentrationen
über 0,2 mol/l, wobei ein Teil der entstandenen HN3 dabei
allerdings über die Reaktion HN3 + HNO2 ----> N2
+ N2O + H2O gleich wieder verloren geht:
N2H5+ + HNO2
----> HN3 + H2O + H3O+
- Durch Oxidation von Hydrazinnitrat mit wässriger, 10 %iger HNO3
bei etwa 40 °C (Ausbeute etwa 35 %):
17 N2H4 + 16 HNO3
----> 4 HN3 + 4 NH4NO3 + 4 N2O
+ 11 N2 + 32 H2O
- Durch Elektrolyse einer gesättigten Lösung von Hydrazinsulfat N2H4·
H2SO4 in 20 %iger Schwefelsäure bei 0 °C und hoher
anodischer Stromdichte.
Analytik
IR-Spektrum
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