Schmelztemperatur

Bezeichnung für die Temperatur, bei der ein Stoff vom festen in den flüssigen Aggregatzustand übergeht.

Reine Substanzen zeigen oft ein scharfes Schmelzverhalten, bei dem die Substanz innerhalb kürzester Zeit komplett schmilzt. Hier spricht man daher meist vom "Schmelzpunkt" statt von einer "Schmelztemperatur".
Bei organischen Verbindungen gibt es teilweise auch gar keine klar erkennbare Schmelztemperatur, da sich die Substanz bereits zuvor zersetzt. Sie verfärbt sich, oder es kommt zu einer Gasentwicklung. In diesen Fällen spricht man von einer Zersetzungstemperatur.
Die Ermittlung der Schmelztemperatur kann nach verschiedenen Verfahren erfolgen, die für ein und dieselbe Substanz zu unterschiedlichen Werten führen können. Bei der Angabe des Schmelzpunktes ist daher eigentlich stets die verwendete Methode zu vermerken.

Als Schmelztemperatur nach bei der Kapillar-Methode wird die Temperatur verstanden, bei der das letzte noch feste Teilchen einer kompakten Substanzsäule im Inneren des Schmelzpunktröhrchens in den flüssigen Aggregatzustand übergeht.
Diese Temperatur wird auch als Klarschmelzpunkt bezeichnet.

Nach der Sofortschmelzpunkt-Methode ist die Schmelztemperatur eines Stoffes der Mittelwert aus den zwei Temperaturen T₁ und T₂, wobei T₁ die Temperatur ist, bei der die auf den Schmelzblock aufgestreute Substanz zum ersten Mal sofort schmilzt und T₂, die Temperatur, bei der die aufgestreute Substanz - nach Entfernen der Wärmequelle - zum letzten Mal sofort schmilzt.