Pertussis
Synonyme
- Keuchhusten, Tussis convulsiva, Stickhusten
Definition
Erreger
Übertragung
Inkubationszeit
Epidemiologie
- 30 % der Erkrankungen entfallen zurzeit auf das Säuglingsalter
- 60 % auf das Vorschulalter
- Die Ansteckungsgefahr ist im katarrhalischen
Stadium am größten und klingt mit der 6. Krankheitswoche ab.
- Die Kontagiosität ist mit 80 - 90 %
sehr hoch.
- Nach überstandener Krankheit besteht eine Immunität, die allerdings
innerhalb von Jahrzehnten nachlässt.
- Der Erreger sitzt auf den Schleimhäuten des Patienten und sondert dort
sein Toxin ab. Dies führt zu den pathologischen Erscheinungen.
- Tracheobronchitis, Bronchilitis (mit Nekrosen
des Ziliarepithels) und Peribronchiolitis gehen mit der Sekretion eines
zähen Schleims einher.
- Das zilientragende Epithel wird durch Toxine und Virulenzfaktoren (Pertussis-Toxin,
filamentöses Hämagglutinin, Pertactin, Endotoxin, Trachealzytotoxin u.a.)
geschädigt.
- Das Pertussis-Toxin führt zu einer Erhöhung der intrazellulären
cAMP-Konzentration, indem es ein Gi-Protein hemmt, was die
Aktivierung der Adenylatcyclase
verstärkt.
- Sauerstoffmangel infolge längerer Dyspnoe
führt evtl. zur Entwicklung einer Enzephalopathie.
Klinik
- Stadium catarrhale
- Dauer 7 - 14 Tage
- Rhinopharyngitis, manchmal auch Konjunktivitis,
subfebrile Temperatur, meist nachts zunächst noch uncharakteristischer
Husten, der allmählich in einen Krampfhusten übergeht.
- Stadium convulsivum
- Dauer 3 - 6 Wochen
- Typische Keuchhustenanfälle: heftige stakkato-artige Hustenstöße
mit vorgestreckter Zunge und anschließendem juchzenden, ziehenden,
weithin hörbaren Inspirium infolge der Verengung der Stimmritze
(Laryngospasmus, zäher Schleim)
- Die Hustenanfälle sind nachts häufiger als am Tage und wiederholen
sich in kurzen Abständen (Reprise) mit zunehmender Dyspnoe
und Zyanose sowie prallgefüllten
Schädel- und Halsvenen bis zur Gefahr der expiratorischen Apnoe
(Stickhusten). Schließlich Entleerung eines zähen, glasigen Schleims.
Danach schließt sich eine Periode mit verminderter Hustenreizschwelle
an (hustenrefraktäre Phase).
- Die Zahl der Hustenanfälle schwankt zwischen 5 und 50 pro Tag.
- Bei Säuglingen kommen anfallsweise auftretende, lebensgefährliche dys-
bis apnoische Zustände vor.
- Venöse Stauungen führen zu Blutungen in die Lider und unter die
Bindehaut des Auges, seltener auch in die Netzhaut.
- Stadium decrementi
- Dauer 2 - 6 Wochen
- Allmählich abnehmende Krankheitserscheinungen, nur noch Bronchitis.
- Der Husten lässt nach, kann jedoch besonders bei psychisch
auffälligen Kindern noch längere Zeit pertussiform klingen.
- Abortive Verlaufsformen sind besonders nach einer Schutzimpfung oder bei
der Zweiterkrankung häufig.
Therapie
- Bei älteren Kindern reichen meist Mukolytika aus.
- Bei Erkrankungen im ersten Lebensjahr:
Prognose
- Die Letalität beträgt im Säuglingsalter bis zu 5 %, mit zunehmendem
Alter wird sie jedoch günstiger.
Prophylaxe
- Schutzimpfung im Säuglingsalter
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