Stabile Seitenlage

Indikation

  • Nicht-intubierter bewusstseinsgetrübter oder bewusstloser Patient

Durchführung

  1. Mund des Patienten öffnen und kontrollieren ob sich dort Erbrochenes befindet. Wenn ja, dies zuerst entfernen!
  2. Seitlich an den Patienten herantreten
  3. Becken anheben und den gleichseitigen Arm des Patienten gestreckt unter das Gesäß schieben
    • Auf Streckung achten, um anschließende Ellbogenverletzungen zu vermeiden!  
  4. Bein der gleichen Seite in Knie- und Hüftgelenk abwinkeln. Dabei die Ferse möglichst nahe an das Gesäß des Patienten stellen
  5. Patienten, an Schulter und Hüfte der Gegenseite gefasst, mit leichtem Schwung zu sich herüberziehen
  6. Kopf überstrecken
  7. Hand des vorne liegenden Armes zur Fixierung unter das Kinn schieben (Handfläche nach unten!)
  8. Mund öffnen
    • Die Mundöffnung sollte nach schräg unten zeigen, damit Erbrochenes abfließen kann!
  9. Anderen Arm leicht unter dem Patienten Richtung Rücken heraus ziehen und im Ellenbogengelenk abwinkeln

Schematischer Ablauf

Es empfiehlt sich in der Praxis gemäß der obigen Durchführung zunächst den Arm unter das Gesäß zu schieben (zweites Bild von oben) und dann das Bein anzuwinkeln (oberstes Bild), da bei einem bewusstlosen Patienten der Körpertonus fehlt und das Bein so relativ leicht wieder in die Ausgangslage zurückfällt.

Bemerkungen

  • Die oben beschriebene Durchführung entspricht der inzwischen für die Erste Hilfe nicht mehr gelehrten Variante. Da diese jedoch insgesamt stabiler und bei richtiger Durchführung auch schonender für den Patienten ist, wird hier weiterhin diese Variante gelehrt.
  • Bei Verdacht auf HWS-Verletzungen, muss zuvor der Hals ausreichend (z.B. mit Stifneck) stabilisiert werden.
  • Bei Verdacht auf Thoraxtrauma, sollte die Lagerung auf der verletzten Seite erfolgen
  • Eine Kombination mit der Kopf-Tief-Lagerung (bei Volumenmangelschock) ist möglich.

 

www.BDsoft.de
pharm@zie
-
Bücher zum Thema Pharmazie bei Amazon