Dickdarm
Synonym
Übersicht
Medizin
Untersuchungsmethoden
- Röntgendiagnostik
- Endoskopie
- Ultrasonographie
- "Orale Dickdarmspülung"
- Die Erkrankungen des Dickdarms gehen einher mit Störungen seiner
physiologischen Funktion, vor allem der Wasser- und Elektrolytresorption und
der Motilität.
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
- Diverticulosis und Divertikulitis coli
- Tumoren des Dickdarms
- Funktionelle Störungen des Kolons (Reizdarm)
- Bakterielle Fehlbesiedlung
- Gasbildung
- Ileus (paralytisch -
mechanisch)
Physiologie
Definition
- Schlauchförmiges Organ, das den Dünndarm mit
dem After verbindet und zu dessen wesentlichen Funktionen die Regulation des
Volumens und der Zusammensetzung des Stuhls gehört.
Anatomie
- Der Dickdarm, der letzte Teil des Intestinaltraktes, kann in folgende
Abschnitte untergliedert werden:
- Caecum (Blinddarm, Typhlon) mit der Appendix vermiformis
(Wurmfortsatz)
- Die Bezeichnung Caecum rührt daher, dass dieser Darmabschnitt
blind endet. An seinem oberen Ende mündet das Ileum seitlich
ein.
- Durch eine hier gelegene Klappe, die Valva ileocaecalis,
wird der Darminhalt portionsweise an den Dickdarm abgegeben.
- Der Wurmfortsatz des Caecums, die Appendix vermiformis,
geht von der zur Körpermitte gerichteten Seite des Caecums ab.
Seine Länge variiert interindividuell zwischen 2 und 20 cm, sein
Durchmesser zwischen 0,5 und 1 cm.
- Kolon (Grimmdarm)
- Das sich an das Caecum anschließende Kolon besteht aus einem
aufsteigenden, einem querverlaufenden, einem absteigenden und einem
S-förmigen Abschnitt (Colon ascendens, Colon transversum, Colon
descendens, Colon sigmoideum).
- Die lichte Weite des Kolons beträgt 6 - 8 cm, die Länge etwa 1,3
m.
- Typisch für das Kolon sind die drei auf der Außenseite
befindlichen Tänien, bei denen es sich um die
streifenförmig angeordnete äußere Längsmuskulatur handelt, und
die Haustren (Appendices epiploicae), lappenförmige,
fetthaltige Ausbuchtungen der Darmwand, genauer der Tunica serosa,
die durch Einschnürungen infolge lokaler Kontraktionen der
Ringmuskulatur entstehen.
- Rektum (Mast- oder Enddarm).
- Das etwa 15 - 20 cm lange Rektum ist der letzte Dickdarmabschnitt.
- Er besteht aus besteht aus dem eigentlichen Kotbehälter, der Pars
ampullaris (Ampulla recti), und dem unteren Abschnitt des
Canalis analis.
- Es endet am Anus mit einem inneren Schließmuskel aus glatten
Muskelfasern und einem äußeren Schließmuskel aus quergestreifter
Muskulatur.
- Die äußere Längsmuskulatur ist hier nicht mehr in Form von
Tänien angeordnet, sondern bildet wieder eine geschlossene Schicht.
- Im Dickdarm werden durch Eindickung des Darminhaltes die Fäzes (Kot)
gebildet.
- Die Dickdarmschleimhaut enthält im Gegensatz zum Dünndarm keine Zotten,
man findet aber besonders tiefe und dicht nebeneinander stehende Krypten.
- Das Krypten- und Oberflächenepithel besteht vorwiegend aus
schleimproduzierenden Becherzellen.
- Ein Teil der Epithelzellen ist mit einem der Resorption dienenden
Bürstensaum versehen.
- Im Rektum befindet sich unter der Schleimhaut in der sogenannten
Hämorrhoidalzone eine Ansammlung arterieller Blutgefäße, die zusätzlich
zur Muskulatur zum Verschluss beitragen.
Physiologie
- Durch Bewegungen der Dickdarmwand wird der Darminhalt durchknetet und
weitertransportiert. Parasympathische Impulse fördern, sympathische Impulse
hemmen diese Bewegungen.
- Während des Aufenthalts im Dickdarm wird der Darminhalt durch die
Resorption von Wasser und Elektrolyten eingedickt.
- Zudem werden - wenn auch in geringem Maße - andere Stoffe erst hier
resorbiert. Dies gilt insbesondere für solche, die erst durch den Abbau
durch Darmbakterien in eine resorbierbare Form gebracht werden müssen.
- Neben langsamen peristaltischen Wellen der Ringmuskulatur über kürzere
Darmabschnitte treten 1 - 3mal am Tag große, vom Caecum ausgehende und bis
zum Sigmoid ziehende peristaltische Wellen auf, die die Fäzes in den
Mastdarm transportieren und so die Defäkation einleiten.
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