Faserknorpel
Synonym
Definition
- Faserknorpel ist eine, durch einen besonders hohen Gehalt an kollagenen
Fasern gekennzeichnete, besonders widerstandsfähige Form des
Knorpelgewebes.
Bemerkungen
- Faserknorpel ist ein sehr straffes und besonders druckfestes Gewebe.
- Charakteristisch für seinen Aufbau ist ein, im Vergleich zu anderen
Knorpeltypen, sehr großer Anteil an Kollagenfasern, die (ebenfalls anders
als bei anderen Knorpeltypen) meist aus Kollagen Typ I bestehen. Amorphe
Grundsubstanz findet man kaum noch.
- Die Kollagenfasern sind in dicken, straffen Bündeln angeordnet und treten
im Vergleich zu der geringen Menge an Chondrozyten deutlich hervor.
- Die zwischen den Faserbündeln liegenden Chondrone sind sehr klein und
enthalten meist nicht mehr als eine oder zwei Zellen.
- Aufgrund ihrer Lage zwischen den Faserbündeln erscheinen oftmals mehrere
einzelne Chondrone zu kurzen Reihen angeordnet.
- Die Faserbündel sind grundsätzlich nach den herrschenden Zug- und
Druckbelastungen orientiert.
- In den Bandscheiben verlaufen daher einzelne Faserschichten jeweils im
90°-Winkel zueinander, was zum typischen "Fischgrätenmuster"
dieses Gewebes im mikroskopischen Bild führt.
- Faserknorpel stellt in gewisser Hinsicht eine Übergangsstruktur zwischen
straffem, faserigem Bindegewebe und hyalinem Knorpel dar.
- Er besitzt kein Perichondrium, sondern geht langsam ins umgebende
Bindegewebe über.
- Auch die Entwicklung des Faserknorpels muss somit durch
Differenzierung von Zellen direkt aus dem Bindegewebe in Chondroblasten
erfolgen.
Vorkommen
- Discus intervertebralis (Bandscheiben; im Bereich des Anulus
fibrosus)
- Discus articularis (z.B. im Kiefergelenk, Sternoklavikulargelenk)
- Meniscus (z.B. im Kniegelenk)
- Labrum glenoidale des Schultergelenks
- Symphysis pubica
|