Inkretine

Definition

  • Inkretine sind hormonähnliche Substanzen des Magen-Darm-Traktes, die in die Sekretion von Insulin und Glucagon eingreifen und deren Freisetzung primär durch die Menge oral aufgenommener Kohlenhydrate gesteuert wird.

Bemerkungen

  • Inkretine werden nach peroraler Aufnahme von Kohlenhydraten aus dem Gastrointestinaltrakt freigesetzt. 
  • Sie regen in der Bauchspeicheldrüse die Produktion und Sekretion von Insulin aus den β-Zellen an. gleichzeitig hemmen sie die Freisetzung von Glucagon aus den α-Zellen sowie aus der Leber. 
  • Ein weiterer Effekt ist ist die Verlangsamung der Magenentleerung. Dies führt zu einer verlangsamten Aufnahme der Nahrung aus dem Magen und somit dazu, dass aufgenommene Nährstoffe nur verlangsamt ins Blut aufgenommen werden können, was wiederum Blutglucosespitzen nach Nahrungsaufnahme erschwert. Durch den über eine längere Zeit höheren Füllstand des Magens wird außerdem das Auftreten von Hungergefühlen vermindert.  
  • Das wichtigste Inkretin beim Menschen ist GLP-1.
  • Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 zeigen eine verminderte Produktion von Inkretinen.
  • Eine intravenöse Glucose-Applikation erhöht die Inkretin-Freisetzung deutlich schwächer, als die orale. Dies wird als "Inkretin-Effekt" bezeichnet.

Beispiele

Substanzen

  • GLP-1 (Glucagon-Like-Peptide 1) 
  • GIP (Glucose-dependent Insulinotropic Peptide, Gastric Inhibitory Peptide)
 

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