Ossifikation

Synonym

  • Osteogenese

Definition

  • Ossifikation ist die Bildung von Knochengewebe im Wachstum, nach Brüchen oder bei pathologischer Verknöcherung.

Bemerkungen

  • Während der Entwicklung können Knochen auf zwei Wegen entstehen. Zum einen aus Bindegewebe, was als desmale Ossifikation bezeichnet wird, zum anderen aus Knorpelgewebe (chondrale Ossifikation).

Desmale Ossifikation

  • Bei der desmalen Ossifikation entsteht das Knochengewebe direkt aus dem embryonalen Bindegewebe (Mesenchym).
  • So gebildete Knochen nennt man Bindegewebs-, Deck- oder Belegknochen.
  • Auf diese Art und Weise entstehen die Knochen des Schädeldachs und des Gesichtsschädels.
  • Mesenchymzellen differenzieren sich zu Osteoblasten und diese bilden die Knochengrundsubstanz, die anschließend mineralisiert. Dabei mauern sie sich allmählich selbst ein und werden zu Osteozyten.

Chondrale Ossifikation

  • Bei dieser Form entstehen aus dem Mesenchym zunächst knorpelige Skelettelemente, das Primordialskelett.
  • In dieses sprießen Blutgefäße ein und Chondroklasten bauen den Knorpel ab, Osteoblasten an seiner Stelle Knochen auf. Man nennt diese Knochen auch Ersatzknochen.
  • Bei kurzen Knochen erfolgt die Verknöcherung von innen her (enchondrale Ossifikation). Anschließend entstehen in beiden Enden wieder im Inneren Knochenbildungszonen.
  • Bei langen Knochen bildet sich zunächst um Mitte eine knöcherne Hülse (perichondrale Ossifikation).
  • Die Punkte von denen die Verknöcherung ausgeht nennt man Knochenkerne oder Ossifikationszentren.
  • Die Ossifikationszentren entstehen bei Nestflüchtern vor, bei den Nesthockern zumeist erst nach der Geburt.

Knochenumbildung

  • Sowohl durch desmale als auch der chondrale Ossifikation und auch bei der Heilung von Knochenbrüchen entsteht zunächst Geflecht- oder Faserknochen.
  • Hier sind die Kollagenfibrillen der Knochengrundsubstanz noch ungeordnet.
  • Durch mechanische Beanspruchung kommt es durch Osteoklasten und Osteoblasten zu einem Umbau in den stabileren Lamellenknochen.

Knochenwachstum

  • Kurze und platte Knochen wachsen durch äußere Anlagerung von Knochensubstanz. Auf diese Weise erfolgt auch das Dickenwachtum der langen Knochen.
  • Das Längenwachstum der langen Knochen erfolgt im Bereich einer Knorpelscheibe zwischen dem perichondral entstandenen Mittelstück (Diaphyse) und dem enchondral entstandenen Endstück (Epiphyse).
  • Man nennt diese Knorpelplatte auch Epiphysenfuge oder Wachstumsfuge.
  • Hier vermehren sich zunächst die Knorpelzellen und der produzierte Knorpel wird in Richtung Diaphyse allmählich in Knochen umgebaut.
  • Frakturen oder mechanische Traumen in diesem Bereich können dazu führen, dass die Fuge das Wachstum einstellt und der Knochen nicht mehr wächst.
  • Mit dem Wachstumsabschluss verschwindet diese Knorpelplatte vollständig und Dia- und Epiphyse wachsen knöchern zusammen. Die Grenze ist aber häufig noch als Fugenline (Linea physealis) zu erkennen.
 

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