Inhalationssysteme
Definition
- Systeme, die der inhalativen Applikation von Arzneimitteln dienen.
Bemerkungen
- Die auf dem Markt befindlichen Inhalationssysteme lassen sich zunächst
grob in die folgenden beiden Klassen einteilen:
- Dosieraerosole (MDI - meter dosed inhaler)
- Pulverinhalatoren (DPI - dry powder inhaler)
- Eine weitergehende Aufschlüsselung, inkl. einiger wichtiger Typen, findet
sich weiter unten auf dieser Seite.
- Bei den Pulverinhalatoren ist es dazu notwendig, nahezu jedes auf dem Markt
befindliche System einzeln aufzuführen, da die Systeme stark
herstellerspezifisch sind und sich teilweise deutlich unterscheiden.
- Bei den treibgasbetriebenen Dosieraerosolen ist die Benennung einzelner
Systeme nicht erforderlich, da dort prinzipiell alle Systeme einen
vergleichbaren Aufbau zeigen - nicht zuletzt da es praktisch nur einen
Hersteller für den eigentlichen Inhaler gibt.
- Dennoch bestehen bei den treibgasbetriebenen Dosieraerosolen Unterschiede
hinsichtlich der von ihnen erzeugten Arzneistoffwolken, woraus sich die
Vielzahl von für diese Systeme angebotenen Inhalationshilfen
ergibt.
Typen
Dosieraerosole (MDI - meter dosed inhaler)
Treibgasbetriebene Dosieraerosole
- Manuell ausgelöst
- Atemzugsabhängig ausgelöst
Dosieraerosole ohne Treibgas
- Manuell ausgelöst
- Atemzugsabhängig ausgelöst
Pulverinhalatoren (DPI - dry powder inhaler)
Einzeldosis-Inhalatoren (wiederverwendbar)
- Spinhaler
- 4 Kapseln
- Inspirationswiderstand: 0,9 kPa·s-1·l-1
- Inhalator M
- 6 Kapseln
- Inspirationswiderstand: 9,4 kPa·s-1·l-1
- Aerolizer, Cromolator, Cyclohaler, Flui-Inhaler
- 1 Kapsel
- Inspirationswiderstand: ca. 1 kPa·s-1·l-1
- Diskhaler
- 4 bis 8 Einzeldosen
- Inspirationswiderstand: 1,2 kPa·s-1·l-1
- HandiHaler
- 1 Kapsel
- Inspirationswiderstand: ? kPa·s-1·l-1
Mehrfachdosis-Inhalatoren (nicht wiederverwendbar)
- Turbohaler
- 200 Einzeldosen
- Inspirationswiderstand: 5,5 kPa·s-1·l-1
- EasyHaler
- 200 Einzeldosen
- Inspirationswiderstand: ? kPa·s-1·l-1
- Diskus
- 60 Einzeldosen
- Inspirationswiderstand: ? kPa·s-1·l-1 (gering)
- Twisthaler
- 60 Einzeldosen
- Inspirationswiderstand: ? kPa·s-1·l-1
Mehrfachdosis-Inhalatoren (wiederverwendbar)
- MAGhaler, Jethaler
- 200 Einzeldosen
- Inspirationswiderstand: ? kPa·s-1·l-1
- Novolizer
- 200 Einzeldosen
- Inspirationswiderstand: ? kPa·s-1·l-1
- Inspirationsfluss: 35 - 50 l/min
Vernebler
- Druckluftbetriebene Vernebler
- Ultraschallvernebler
Vorteile und Nachteile der einzelnen Haupttypen
Vorteile
- Leicht handhabbar
- Handlich
- Transportabel
- Zur Therapie akuter Asthmaanfälle geeignet
- Hohe Dosiergenauigkeit
- Zuverlässig
- Breite Wirkstoffauswahl
- Günstige Therapiekosten
- Unauffällig
- Weitestgehend feuchtigkeitsunempfindlich
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- Leicht handhabbar
- Handlich
- Transportabel
- Meist keine besondere Atemsynchronisation auf das Gerät
erforderlich, da die Aerosolerzeugung mit dem Einatmen beginnt
- Geringe Partikelgeschwindigkeit, die Impaktionen an der Rachenwand
weitgehend verhindert
- Weitestgehend temperaturunempfindlich
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- Sehr feines Partikelspektrum
- Auch für Säuglinge, Kleinkinder und Patienten mit starken
Einschränkungen der Atemfunktion geeignet
- Inhalation kann beruhigend wirken
- Individuelle Dosierung und Rezepturen möglich
- Breites Spektrum einsetzbarer Arzneistoffe
- Verbindung der Inhalation mit atemtherapeutischen Maßnahmen
möglich
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Nachteile
- Synchronisation von Sprühstoß und Inhalation notwendig (oder
Inhalationshilfe)
- Hohe Austrittsgeschwindigkeit des Aerosols begünstigt Impaktionen
des Wirkstoffs an die Mundschleimhaut, v.a. die Rachenwand
- Inhalation der Aerosolwolke (häufig) mit Kältereiz verbunden,
der reflektorisch zu einer Verengung der Bronchien führen kann
- Ungeeignet bei Temperaturen unter -20 °C oder über +50 °C
- Gesamter Druckbehälter ist nach dem Entleeren Müll
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- Relativ geringe Wirkstoffauswahl
- Je nach Inhalator unterschiedlich starke
Feuchtigkeitsempfindlichkeit
- Evtl. geringere Dosiergenauigkeit durch Atemzugsabhängigkeit und
mögliche Veränderungen des Pulvers während der Lagerung (z.B.
durch Aggregation)
- Bei den nicht wiederverwendbaren Systemen relativ viel Müll
- Erfolg der Inhalation nicht überprüfbar (nur Turbohaler)
- Evtl. Reizwirkung von Trägerpartikeln
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- Lange Inhalationsdauer
- Meist nur stationärer Gebrauch möglich
- Gefahr von Infektionen durch unzureichende Hygiene bei der
Reinigung und der Eigenherstellung von Inhalationslösungen
- Nur Applikation wasserlöslicher Arzneistoffe möglich
- Teuer
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