Shigellen
Definition
- Nach ihrem Entdecker Kiyoshi Shiga (jap. Bakteriologe,
1857 - 1952) benannte Gattung aus der Familie der Enterobacteriaceae.
Morphologie
- Gramnegative, anaerobe, unbewegliche,
plumpe, sporenlose Stäbchenbakterien
Charakteristika
- Keine Laktoseverwertung
- Säurebildung ohne Gasbildung
- Endotoxine und bei manchen Arten auch
Exotoxine (Neurotoxine, Zytotoxine)
Arten
- Shigella dysenteriae
- Gruppe A, Serotyp 1 (Shiga-Kruse-Bakterium)
- v.a. in den Tropen und Subtropen
- bildet ein exogenes Neurotoxin und
führt meist zu schweren Krankheitsbildern
- Shigella ambigua
- Gruppe A, Serotyp 2
(Schmitz-Bakterium)
- v.a. in den Tropen und Subtropen
- bildet Exotoxin, führt aber meist
nur zu leichteren Verläufen der Erkrankung
- Shigella flexneri
- Gruppe B
- auch "Shigella paradysenteriae"
- weltweit verbreitet
- kein Exotoxin, daher meist leichterer
Krankheitsverlauf als bei Erregern der Gruppe A
- Shigella boydii
- Gruppe C
- v.a. in Vorderasien und Nordafrika
- Erkrankungen selten und von leichtem Verlauf
- Shigella sonnei
- Gruppe D (Kruse-Sonne-Gruppe)
- v.a. in Mitteleuropa und dort v.a. bei Kindern
am häufigsten vorkommend
- kein Exotoxin
- Erreger der flüchtigen und harmlosen "Sommer-Diarrhoe"
Epidemiologie
- Einziges Erregerreservoir ist der Mensch,
wobei der Erreger v.a. durch fäkal-orale Kontaktinfektion, versuchtes
Trinkwasser und kontaminierte Lebensmittel übertragen wird.
- Die Verbreitung über Fliegen ist genauso
möglich, wie die epidemische Ausbreitung unter schlechten hygienischen
Bedingungen.
Diagnose
- Anzüchtung der Erreger aus Stuhlproben
Therapie
Prophylaxe
- Schutzimpfung
- Todimpfstoff
- ½ Jahr Impfschutz
- nicht sehr wirksam
- Nach Überstehen der Erkrankung besteht eine
gewisse Resistenz gegen Erreger der gleichen Art.
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