Gonorrhoe
Synonym
Definition
- Häufigste der meldepflichtigen Geschlechtskrankheiten
Erreger
Inkubationszeit
Übertragung
- Kontakt- oder Schmierinfektion der Schleimhäute von Urethra, Zervix, Rektum, Pharynx oder Konjunktiven sowie evtl. der Vagina
Klinik
- Gonorrhoe der Frau
- In ca. 60 % der Fälle symptomarm.
- Zunächst als untere Gonorrhoe (Zervizitis, Urethritis, evtl. anorektale Infektion) mit Fluor genitalis. Brennen beim Wasserlassen und Bartholinitis. Eitriger Ausfluss.
- Vaginaler Befall bei erwachsenen Frauen infolge der Schutzfunktion der Scheidenflora selten.
- Weiterentwicklung in obere Gonorrhoe (aszendierende Gonorrhoe) mit Endometritis und Salpingitis gonorrhoica. Kolikartige Schmerzen, peritonitische Zeichen und hohes Fieber.
- Komplikationen können z.B. Perioophoritis, Tuboovarialabszess, chronische Adnexitis mit Spätfolgen (Sterilität, Tubargravidität) sein.
- Gonorrhoe des Mannes
- In ca. 30 % der Fälle symptomarm, häufig latent chronisch.
- Schmerzen beim Wasserlassen, eitriger Ausfluss (morgens als typisches Symptom sogenannter "Bonjour-Tropfen").
- Komplikationen können Epididymitis, Prostatitis, Spermatozystitis sein.
- Extragenitale Manifestationen bzw. Komplikationen
- Anorektale und pharyngeale Gonorrhoe mit nur geringen, uncharakteristischen Symptomen.
- Relativ selten Gonoblennorrhoe, benigne Gonokokkensepsis, Meningitis, Arthritis, Endokarditis, Hautläsionen
Diagnose
- Erregernachweis durch Anzüchtung aus Abstrich.
Therapie
- Bei unkomplizierter Gonorrhoe einmalige Behandlung mit Ceftriaxon, Spectinomycin i.m, gegebenenfalls Chinolone
p.o.
- Bei ausgedehnteren Formen u.U. für mehrere Wochen Cephalosporine.
- Penicillin G
und Penicillin V
waren lange Zeit Therapie der Wahl, werden jedoch wegen zunehmender Resistenzen mittlerweile oftmals nicht mehr angewandt.
- Therapiekontrolle 7 Tage nach Behandlungsende.
Prophylaxe
- Kondome
- keine Schutzimpfung
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