Hypothyreose
Definition
- Unterfunktion der Schilddrüse und daraus
resultierende unzureichende Versorgung der Körperzellen mit
Schilddrüsenhormonen
Formen
- Angeborene, irreversible
Neugeborenenhypothyreose
- Bei Schilddrüsenaplasie (Athyreose)
- Bei Schilddrüsenhypoplasie bzw.
-displasie
- Bei Iodfehlverwertung
- Bei peripherer
Schilddrüsenhormonresistenz
- Bei Mangel an TSH
- Intrauterin erworbene, teilreversible bzw.
reversible Neugeborenenhypothyreose
- Beispielsweise infolge Iodmangels oder
erhöhter Iodaufnahme der Mutter, Einfluss strumigener Substanzen oder
immunogen bedingt
- Postnatal erworbene (thyrogene) Hypothyreose
(mit und ohne Struma)
- Entzündlich bedingt
- Postoperativ
- Nach Strahlentherapie
- Durch strumigene Substanzen (z.B.
bestimmte Medikamente oder massive Zufuhr von Iod)
- Bei extremem Iodmangel
- Hypothyreosen anderer Art
- Infolge von Schilddrüsentumoren,
hormonbindender Antikörper u.a.
- Postnatal erworbene, sekundäre Hypothyreose
- Hypophysär bzw. hypothalamisch bedingt
- Oft mit Störungen anderer endokriner
Drüsen kombiniert
- Hypothyreosen infolge peripherer Hormonresistenz
(Spätmanifestation)
Symptome
- Bei Neugeborenen
- Respiratorische Insuffizienz, Zyanose,
Icterus praecox umbilicalis, Kretinismus, muskuläre Hypotonie und
psychomotorische Behinderungen
- Häufig weite Fontanelle.
- Die Symptome treten nicht sofort auf, da
das Neugeborene noch ca. 4 - 12 Wochen von den Schilddrüsenhormonen der
Mutter zehrt. Allerdings wird oft bereits früher eine Trinkfaulheit bei
guter Gewichtszunahme und Neigung zu Obstipation
wahrgenommen.
- Bei Kindern
- Vor allem Störungen des Wachstums und
der körperlichen Entwicklung, mit resultierendem Minderwuchs,
gedrungenem Körperbau und kurzen Extremitäten.
- Die Kinder sind oft apathisch, das
Sprechvermögen setzt verspätet oder niccht ein und bleibt dürftig;
die Intelligenz ist herabgesetzt.
- Oft verzögerte Pubertät.
- Bei Erwachsenen
- Vollbild aus Apathie und anderen
psychischen Störungen
- Myxödem (mit aufgedunsenem Gesicht und
schlitzförmig verschmälerten Augen (infolge periorbitalen Ödem),
verdickte Lippen, Makroglossie und trockener, rauer und verdickter Haut)
- Meist glanzloses und struppiges Haar und
heisere, auffällig raue und tiefe Stimme.
- Allgemeine Schwäche und Ermüdbarkeit.
- Gewichtszunahme
- Oft extreme Obstipation
- Hypothermie
mit kühler Haut und Kälteintoleranz
- Hypotension
- Bradykardie
- Unter Umständen auch Herzdilatation,
Perikarderguss, Parästhesien, Muskelkrämpfe, Schwerhörigkeit sowie
auffällig verlangsamte Reflexe.
Therapie
- Substitution mit
Schilddrüsenhormonpräparaten.
Prognose
- Bei entsprechender Therapie lassen sich die
reversiblen Symptome meist gut zurückbilden.
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