Entgasen

In der HPLC ist die mobile Phase vor Gebrauch zu entgasen, da gelöstes Gas ansonsten zu Gasblasen in der Detektorzelle führen kann, die dort Spikes und ein allgemein verstärktes Rauschen hervorrufen können.
Gelöste Luft kann elektrochemische Detektoren durch Reaktionen oder Fluoreszenzdetektoren durch Quenching stören.
Zum Entgasen stehen verschiedene Möglichkeiten bereit. Die wichtigsten sind:
- Entgasen durch Erhitzen
- Entgasen durch Gasdurchspülung ("Sparging")
- Entgasen durch Ultraschall
- Entgasen durch Vakuum

Da die Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten mit zunehmender Temperatur allgemein abnimmt, können Flüssigkeiten durch Erhitzten entgast werden.

Bei diesem Verfahren wird die zu entgasende Flüssigkeit mit einem Gas, das nur eine sehr geringe Löslichkeit in der Flüssigkeit aufweist (z.B. Helium, oft ist aber auch Stickstoff ausreichend) durchspült.

Beim Entgasen mittels Ultraschall wird durch die in die Flüssigkeit eingebrachten Schallwellen ein schnell wechselnder Zyklus aus Kompression und Dekompression ausgelöst.
Im Bereich des Unterdrucks treten bei ausreichender Intensität Kavitationsphänomene auf.
In die gebildete Dampfblasen tritt in der Flüssigkeit gelöstes Gas ein und verhindert so deren schnelles Kollabieren ("weiche Kavitation").
Beim darauffolgenden Kompressionszyklus wird das nun in der Blase vorliegende Gas nicht wieder in der umliegenden Flüssigkeit gelöst, so dass die Blase bestehen bleibt und bei darauffolgenden Zyklen an Volumen gewinnt.
Die Blasen steigen aufgrund ihres Auftriebs in der Flüssigkeit auf und verlassen diese schließlich.

Dieses Verfahren kann auch "online" durchgeführt werden, wobei das Gas die Flüssigkeit durch eine semipermeable Membran (z.B. aus PTFE) verlassen kann.