Phospholipasen

Sammelbezeichnung für zu den Hydrolasen gehörende Enzyme, die Glycerophospholipide hydrolytisch spalten.

Phospholipasen werden nach ihrem Angriffsort in Phospholipase A₁, A₂, B, C und D unterschieden.
- Phospholipase A₁
  - Phospholipase A₁ katalysiert die Freisetzung der Fettsäure am C-Atom 1 des Glycerols und führt zur Bildung von Lysophosphatiden (Lysolecithin), die die Erythrozyten hämolysieren.
- Phospholipase A₂
  - Phospholipase A₂ entfernt die ungesättigte Fettsäure am C-Atom 2
- Phospholipase B
  - Phospholipase B ebenfalls, jedoch nur aus Lysophosphatiden.
- Phospholipase C
  - Phospholipase C setzt die phosphorylierte Base frei.
- Phospholipase D
  - Phospholipase D setzt auf der gegenüberliegenden Seite die nicht phosphorylierte Base, z.B. Cholin, frei.
Die unter dem Einfluss der Phospholipasen A₁, A₂ und B entstehenden Spaltprodukte der Phospholipide enthalten noch eine Fettsäure und werden als Lysophospholipide bezeichnet.

Phospholipasen findet man besonders in der Leber und im Pankreas, in Bienen- und Schlangengift (Phospholipase A₁ und A₂), in Mikroorganismen (Phospholipase C) und in Pflanzen (Phospholipase D).
- Die Phospholipasen A (v.a. A₁) und B werden als inaktive Vorstufen mit dem Pankreassaft sezerniert und durch Trypsin aktiviert.