Vibrio cholerae

Übersicht


Medizin

Medizinische Bedeutung

Übertragung

  • Fäkal-oral durch verunreinigtes Trinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel

Pathogenese

  • Nach der Magenpassage Vermehrung und Exotoxinbildung im alkalischen Dünndarm (pH-Optimum ca. 9).
  • Wichtigster Virulenzfaktor ist das Choleratoxin.

Diagnose

  • Erregernachweis aus Stuhlprobe nach Anzüchtung auf alkalischem Nährmedium.

Biologie

Morphologie

  • Gramnegatives, kurzes krumme Stäbchen mit monopolarer monotricher Begeißelung.

Einteilung

  • Unterteilung anhand unterschiedlicher O-Antigene in über 100 Serotypen.
  • Das klinische Vollbild der Cholera wird durch die Serotypen 01 (Vibrio cholerae cholerae, klassischer Koch-Kommabazillus, sehr virulent), den Serotyp 0139 sowie den weniger virulenten Vibrio cholerae Biovar eltor ausgelöst.
  • Ihnen gemeinsam sind das somatische Lipopolysaccharid-Antigen O-1, sowie drei somatische Partialantigene (a, b, c):
    • Inabavariante (Verlust des Partialantigens a)
    • Ogawavariante (wenig Antigen c)
    • Hikojimavariante (alle drei Partialantigene)
  • Die übrigen Serovarianten lassen in der Regel nicht mit Antiserum gegen O-1-Gruppenantigen agglutinieren. Sie werden als NAG-Vibrionen, oder NC-Vibrionen (non agglutinable germs, bzw. non cholera) bezeichnet. Sie rufen nur selten choleraartige Durchfälle aus.

Epidemiologie

  • Vibrio cholerae tritt endemisch im Ganges-Delta auf.
  • Seit 1817 pandemisches Auftreten.
  • Erregerreservoir ist der Mensch.

Geschichtliches

  • Entdeckt wurde das Bakterium von Robert Koch, der die Bakterien zuerst Vibrio komma nannte, nach ihrer Form, die der eines Komma gleicht. Nach dem ersten Weltkrieg Umbenennung in Vibrio cholerae nach der durch den Erreger ausgelösten Krankheit.
 

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