Chlorid
Übersicht
Chemie
Cl-
Definition
Analytik
Identität
Arzneibuchmethode A (als AgCl / [Ag(NH3)2]Cl)
Durchführung
- Die Lösung einer Menge Substanz, die etwa 2 mg Chlorid entspricht, in 2 ml Wasser R oder 2 ml der vorgeschriebenen Lösung werden verwendet.
- Diese Lösung wird mit verdünnter Salpetersäure R angesäuert, mit 0,4 ml Silbernitrat-Lösung R1 versetzt, geschüttelt und stehen gelassen, wobei sich ein zusammenballender, weißer Niederschlag bildet.
- Danach wird die Mischung zentrifugiert und der Niederschlag dreimal mit je
1 ml Wasser R gewaschen. Dies muss rasch und bei gedämpftem Licht erfolgen, wobei die überstehende Lösung nicht vollständig klar sein muss.
- Der Niederschlag, in 2 ml Wasser R suspendiert, löst sich bis auf einige große Teilchen, die sich langsam lösen, nach Zusatz von
1,5 ml Ammoniak-Lösung R leicht auf.
Reaktion
-
Cl- + AgNO3
AgCl + NO3-
-
AgCl + 2 NH3
[Ag(NH3)2]Cl
Bemerkungen
- Wird eine chloridhaltige Lösung mit AgNO3 versetzt, so
entsteht ein rein weißer, in Salpetersäure nicht löslicher Niederschlag
aus AgCl.
- Bromid und Iodid geben
die Reaktion ebenfalls, allerdings sind ihre Niederschläge nicht rein
weiß.
- Sind alle drei Ionen in der Lösung vorhanden, so fällt zunächst AgI,
dann AgBr und schließlich, als letztes, AgCl aus.
- Im zweiten Teil des Nachweises wird AgCl unter Komplexbildung in Ammoniak
gelöst, aus dem beim Ansäuern AgCl wieder ausfallen würde.
- Iodid stört hier nicht, da AgI nur schwer in
Ammoniak löslich ist, Bromid stört nur beim
Vorliegen größerer Mengen.
Arzneibuchmethode B
Durchführung
- Eine Menge Substanz, die etwa 15 mg Chlorid entspricht, oder die vorgeschriebene Menge wird in einem Reagenzglas mit 0,2 g Kaliumdichromat R und 1 ml Schwefelsäure R versetzt.
- Ein mit 0,1 ml Diphenylcarbazid-Lösung R imprägnierter Filtrierpapierstreifen färbt sich, über die Öffnung des Reagenzglases gebracht, violettrot.
- Das imprägnierte Papier darf nicht mit dem Kaliumdichromat in Berührung kommen.
Beilstein-Probe (?)
Durchführung
- Einige Körnchen Substanz werden auf ein ausgeglühtes Kupferplätchen
(z.B. 1 Cent-Münze) gegeben und in die nicht leuchtende Flamme des eines
Bunsenbrenners gehalten.
- Die beim Erhitzen entstehenden flüchtigen Kupferhalogenide färben den
Flammensaum grün.
Bemerkungen
- Die Probe sollte nicht mehr, bzw. wenn nur unter einem Abzug durchgeführt
werden, da bei der Verbrennung giftige Produkte entstehen können.
- Die Probe reagiert auf alle Halogenide, allerdings ist sie nur bei Chlorid
nahezu 100 %ig sicher.
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