Glaukom

Synonym

• Grüner Star

Definition

• Sammelbezeichnung für verschiedene Erkrankungen des Auges, die mit einer vergrößerten Excavatio papillae nervi optici und meist einer Erhöhung des Augeninnendrucks einhergehen.

Bemerkungen

• Das Glaukom ist die häufigste Erblindungsursache in Industrieländern.
  • In Deutschland gibt es etwa 500.000 - 1.000.000 Betroffene.
• Der deutsche Name "grüner Star" leitet sich aus der bei der Erkrankung auftretenden grünlichen Verfärbung der Augenlinse her.
• Eingetretene Schäden durch das Glaukom, z.B. (Papillenexkavation, Gesichtsfeldausfall) sind irreversibel.

Formen

• Primäres Offenwinkelglaukom
• Primäres Engwinkelglaukom
• Sekundäres Glaukom
• Angeborenes Glaukom (Buphthalmus congenitus)

Klinik

• Skotome
  • Ein Glaukom führt längerfristig zu Gesichtsfeldausfällen (Skotomen), da Nervenenden des Sehnervs verloren gehen.
  • Die Schädigung betrifft zunächst Nervenfasern der mittleren Netzhautperipherie und schreitet von dort langsam zum Zentrum hin fort.
  • Ab einer Schädigung von ca. 70 % der Nervenfasern kommt es zu bogenförmigen Ausfällen im mittleren Gesichtsfeld, die jedoch vom Gehirn meist noch bei schwereren Schäden fast vollständig durch "Interpolation" überspielt werden und daher vom Patienten selbst unbemerkt bleiben können.
  • Wichtig für die Entstehung des Glaukoms ist ein Missverhältnis zwischen Augeninnendruck und Blutdruck in den Gefäßen des Sehnervenkopfes.
    • Ist der Augeninnendruck höher als der Blutdruck in den genannten Kapillaren, kommt es zu Schäden.
    • Bei hohem Blutdruck in den Gefäßen der Netzhaut kann daher auch ein höherer Augeninnendruck noch toleriert werden, bei sehr niedrigem Blutdruck können bereits hochnormale Augeninnendrücke zu Schäden führen.

Risikofaktoren

• Erhöhter Augeninnendruck
  • Der Augeninnendruck ergibt sich als Verhältnis aus Kammerwasserproduktion und -abfluss.
    • DasKammerwasser wird im Ziliarkörper gebildet und an die hintere Augenkammer abgegeben. Von dort strömt es durch die Pupille in die vordere Augenkammer und fließt von dort über das Trabekelwerk und den Schlemm-Kanal ab.
  • Der normale Augeninnendruck beträgt ca. 10 - 21 mmHg, wobei er im Tagesverlauf um ca. 5 mmHg schwanken kann.
• Hohes Lebensalter
  • Ältere Personen haben durchschnittlich einen höheren Augeninnendruck als Jüngere.
• Hohe Kurzsichtigkeit (Offenwinkelglaukom)
• Hohe Weitsichtigkeit (Engwinkelglaukom, Glaukomanfall)
• Niedriger und schwankender Blutdruck (Normaldruckglaukom)
• Genetische Veranlagung
• Ethnie: Schwarze 5mal höheres Risiko als Weiße
• Diabetes mellitus

• Siehe auch:

  • Glaukommittel

  • Katarakt

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