Parotis epidermica

Synonyme

  • Bauernwetzel, Mumps, Wochentölpel, Ziegenpeter

Definition

  • Akute generalisierte Virusinfektion; gekennzeichnet durch eine nicht eitrige Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotis)

Erreger

Übertragung

  • Tröpfchen- und Kontaktinfektion (Schmierinfektion)
  • Die Kontagiosität liegt bei ca. 40  %.
  • Die Viren werden einige Tage vor Beginn der klinischen Erscheinungen und noch bis zu einer Woche nach Krankheitsbeginn ausgeschieden.

Inkubationszeit

  • 12 - 35 Tage (durchschnittlich 21 Tage)

Epidemiologie

  • Weltweit verbreitet
  • Häufung in den Wintermonaten
  • Die meisten Erkrankten finden sich innerhalb der Altersgruppe von 3 - 8 Jahren. Dabei erkranken Jungen doppelt so häufig wie Mädchen.
  • Bei ca. 60 % der Kinder verläuft die Infektion ohne klinische Symptome.

Klinik

  • Zunächst, unter Fieberanstieg, Kopf- und Gliederschmerzen.
  • Meist erst nur linksseitige Anschwellung der Parotis, in 75 - 80 % der Fälle nach 1 - 3 Tagen auch der anderen Seite.
  • Die druckempfindliche Schwellung findet sich vor und unter dem Ohr, so dass das Ohrläppchen in typischer Weise abgehoben wird.
  • Häufig entzündete Mundschleimhaut, von der sich besonders charakteristisch die noch stärker gerötete Mündungsstelle der Parotis abhebt.
  • Nach 5 - 8 Tagen Rückgang des Fiebers und Rückgang der Parotisschwellung.

Diagnose

  • Die Mumpsdiagnose wird meist klinisch gestellt. Fehlen die typischen Parotitissymptome, kann die Erkrankung durch Virusanzüchtung oder serologisch nachgewiesen werden.

Prophylaxe

  • Eine Schutzimpfung mit einer abgeschwächten Lebendvakzine ist möglich, ebenso eine passive Immunprophylaxe bei besonders gefährdeten Personen (schwangere Frauen) mit einem spezifischen humanen Gammaglobulin.

Komplikationen

  • Häufig folgt eine Virämie, die bei Männern (nur nach der Pubertät) in 25 % zu einer schmerzhaften Hodenentzündung führt. Dies kann zur Sterilität führen.
  • Weiterhin kann es zu einer Pankreatitis kommen. Mumps ist die Hauptursache für die Entstehung von Diabetis I (Jugend-Diabetis). Durch die Viruserkrankung kommt es zu einer Insuffizienz der Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse, wodurch zu wenig Insulin produziert wird.
  • Eine seröse Meningitis oder eine Meningoenzephalitis können ebenfalls ausgebildet werden. 
  • Der Befall noch anderer Organe ist möglich, die Prognose ist jedoch meist gut.

Prognose

  • Gut, wenn ohne Komplikationen.
 

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