Proteinurie
Definition
Formen
- Physiologische Proteinurie
- Gesamtproteine: < 150 mg pro Tag (stammen aus der Niere und
ableitenden Harnwegen)
- Albuminurie: < 30 mg pro Tag
- Pathologische Proteinurie
- Gesamtproteinmenge: > 1 g pro Tag
- Prärenale Proteinurie
- Vorkommen z.B. bei pathologisch erhöhter Serumkonzentration
niedermolekularer Proteine (MG < 20000) mit Überschreiten der
tubulären Rückresorptionskapazität (z.B. bei Plasmozytom,
Myoglobinurie nach Trauma)
- Renale Proteinurie
- Als glomeruläre Proteinurie bei erhöhter glomerulärer
Permeabilität (z.B. bei Glomerulopathie) mit Ausscheidung von
Proteinen mit einem
Molekulargewicht > 70.000 u oder als tubuläre Proteinurie
infolge einer Störung der tubulären Rückresorption glomerulär
filtrierbarer Proteine (Molekulargewicht < 70.000 u)
- Mikroalbuminurie
- 30 - 300 mg pro Tag, bei beginnenden glomerulären Schäden
- Große Proteinurie
- > 3,5 g pro Tag, bei nephrotischem Syndrom, zusammen mit dem
Auftreten von Ödemen
- Stauungsproteinurie
- Als Sonderform der glomerulären Proteinurie bei isolierter
Rechtsherzinsuffizienz oder Globalinsuffizienz des Herzens durch
Dilatation der Glomerula.
- Nephrogene Proteinurie
- Als eine auf die Freisetzung renaler Proteine (z.B. Bürstensaum-
und Basalmembranproteine) bei Nierenerkrankungen (z.B.
Nierentuberkulose, Nephritis, Nierenvenenthrombose, Nierenkarzinom)
beschränkte Proteinurie
- Postrenale Proteinurie
- Als Folge lokaler Produktion von Immunglobulinen und entzündlich
bedingter Harnwegsinfektionen (z.B. Zystitis, Pyelitis) oder bei
Blutungen im Bereich der Harnwege.
- Reaktive Proteinurie
- Bei gleichzeitiger Hämaturie und Leukozyturie
- Benigne reversible Proteinurie
- Bedingt durch funktionelle extrarenale Einflüsse, z.B. als
Anstrengungs- oder Arbeitsproteinurie (wahrscheinlich gesteigerte
physiologische Proteinurie), orthostatische oder lordotische
Proteinurie, sogenannte Marschalbuminurie sowie nach Stress,
Kälteeinwirkung und bei Fieber
Nachweis
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