Distribution
Synonym
Definition
- Die Distribution beschreibt die Verteilung eines Wirkstoffs nach dessen
Aufnahme in den Körper zwischen Blutkreislauf und anderen Kompartimenten,
wie Geweben, Organen etc.
Bemerkungen
- Die resorbierten und nun im Blutstrom befindlichen Anteile eines
applizierten Wirkstoffs werden dort verschiedenen Verteilungsvorgängen
unterworfen.
- Bereits im Blut selbst kann es zur Bindung des Wirkstoffs an
Plasmaproteine kommen, und bei der Passage durch bestimmte Gewebe können
Wirkstoffe mit hoher Affinität zu bestimmten Strukturen oder Eigenschaften
des Gewebes an diese binden bzw. in sie übertreten und sich dort
anreichern.
- So reichern sich z.B. lipophile Stoffe bevorzugt in lipophilen
Geweben, wie z.B. dem Fettgewebe, an. Hier sind sie deutlich besser
löslich und daher diffundiert bis zum Erreichen des
Verteilungsgleichgewichts der lipophile Stoff ins ebenfalls lipophile
Gewebe.
- Einen genau gegenteiligen Effekt hat eine lipophile Umgebung für
hydrophile Substanzen. Sie bleiben bevorzugt im Blut. Dies ist u.a.
mitverantwortlich für die Funktion der (relativ lipophilen)
Blut-Hirn-Schranke, die zwei stark hydrophile Bereiche (Blut, Liquor)
voneinander trennt.
- Gewebe mit ähnlichen Eigenschaften Verteilungseigenschaften für einen
Wirkstoff werden in der Pharmakologie unter dem Begriff Kompartiment
zusammengefasst.
- Die Bindung an Strukturen im Gewebe kann entweder lediglich zur Ausbildung
eines Depots führen, aus dem der Wirkstoff später wieder freigesetzt wird,
als auch zur Auslösung einer Wirkung, wenn die Bindung an
entsprechende Rezeptoren erfolgt. Reine Verteilungsvorgänge in andere
Gewebe bilden dagegen ausschließlich Depots.
- Da das Blut eine zentrale Rolle bei der Verteilung übernimmt, ist sie in
hohem Maße von der Gewebedurchblutung abhängig. Faktoren, die die
Durchblutung bestimmter Gewebe verändern (z.B. Rauchen, Atherosklerose
etc.), können somit zu einer Veränderung der Verteilungseigenschaften
einer Substanz führen.
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