Partialagonist

Synonym

Definition

  • Als Partialagonist bezeichnet man einen Agonist, die neben ihrer agonistischen auch eine antagonistische Wirkkomponente an ihrem Rezeptor aufweisen.

Bemerkungen

  • Partialagonisten besitzen sowohl agonistische als auch antagonistische Eigenschaften und können daher nach ihrer Bindung an einen Rezeptor dort keinen maximal möglichen Effekt auslösen. 
    • Partialagonisten können sowohl an nicht aktivierte Rezeptoren binden und sie dadurch aktivieren, als auch an bereits aktive Rezeptoren binden und sie dadurch inaktivieren.  
    • Die intrinsische Aktivität eines Partialagonisten hängt somit nun von der relativen Affinität der Substanz zum inaktiven im Vergleich zur Affinität zum aktiven Rezeptor ab.
      • Je höher die Affinität zur inaktiven Form, desto höher ist die intrinsische Aktivität der Substanz.
      • Ist die Affinität der Substanz zur inaktiven Form gleich der zur aktiven Form, so ist die intrinsische Aktivität gleich 0, da hier sämtliche durch den Arzneistoff ausgelösten Effekte an zuvor inaktiven Rezeptoren, direkt durch den gleich großen gegenteiligen Effekt an zuvor aktiven Rezeptoren antagonisiert wird. Solche Substanzen sind also bereits Antagonisten
    • Die intrinsische Aktivität eines Partialagonisten liegt somit zwischen 0 und 1.
  • Besteht keine Rezeptorreserve, sind also zur Erreichung der maximal möglichen Gesamtwirkung alle Rezeptoren zu besetzen, kann diese nur mit Vollagonisten erreicht werden. Eine vollständige Besetzung aller Rezeptoren durch Partialagonisten hat in diesen Fällen stets eine geringere Wirkung zur Folge, ihre Effektivität ist geringer.
  • Bei Kombination mit Vollagonisten verringern Partialagonisten normalerweise auch deren maximal möglichen Effekt, da sie mit den Vollagonisten um den Rezeptor kompetitieren.
    • Diese Eigenschaft hat dazu geführt, dass Partialagonisten z.T. auch als Partialantagonisten bezeichnet werden.

 

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