Hämatokrit
Definition
- Als Hämatokrit bezeichnet man den Anteil der korpuskulären Bestandteile
am gesamten Blutvolumen.
Bemerkungen
- Der Begriff Hämatokrit wird oftmals auch fälschlicherweise synonym mit
dem Begriff Erythrokrit verwendet, der wirklich allein den Anteil der Erythrozyten
betrachtet.
- Der Wert des Hämatokrit entspricht ungefähr dem Anteil der Erythrozyten,
da diese die mit Abstand größte Gruppe der Blutzellen stellen. Allerdings
gehören auch noch rund 4 % andere korpuskuläre Bestandteile zum
Hämatokrit.
- Blut besteht zu gut 44 % aus zellulären Bestandteilen und nur zu ca. 56 %
aus Flüssigkeit, normale Hämatokritwerte liegen folglich im Bereich von
etwas unter 50 %.
Normbereiche
- Mann
- ca. 0,44 bis 0,47
- Etwas grober ausgedrückt sind bei Männern Werte von 40 - 50 % normal.
- Frau
- ca. 0,41 bis 0,43
- Grob ausgedrückt sind bei Frauen Werte von 35 - 45 % durchaus normal.
Bestimmung
- Durch Bestimmung des zellulären Anteils im Vergleich zum Gesamtvolumen
einer Vollblutprobe nach Zentrifugieren.
- Messung der elektrischen Leitfähigkeit in einer Vollblutprobe.
- Angenähert durch Berechnung aus dem mittlerem korpuskulären Volumen
(MCV) der Erythrozyten und ihrer Anzahl.
Medizinische Bedeutung
- Eine Erhöhung des Hämatokrits findet man als Folge eines
Sauerstoffmangels beim Aufenthalt in größeren Höhen sowie bei
Neugeborenen. Außerdem kann sie bei Exsikkose
und Polyglobulie auftreten.
- Erniedrigte Werte können auf Anämien hinweisen, bei Kleinkindern ist der
Hämatokrit jedoch bereits physiologisch niedrigere als bei Erwachsenen.
- Eine pathologische Erhöhung des Hämatokrits stellt eine starke Belastung
für das Herz dar, da die Viskosität des Blutes erhöht ist und so eine
verstärkte Pumpleistung nötig ist.
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