Passive Diffusion
Definition
- Ohne Energieverbrauch ablaufender Stofftransport in Richtung eines
Konzentrationsgefälles nach dem 1.
Fickschen Gesetz.
Bemerkungen
- Die passive Diffusion ist der Resorptionsmechanismus für die meisten
Arzneistoffe.
- Allgemein sind die Möglichkeit für einen Stoff durch eine Biomembran zu diffundieren
um so größer, je kleiner und lipophiler er ist.
- Daraus ergibt sich, dass nicht dissoziierte Säuren und Basen wesentlich besser
resorbiert werden als ihre Salze.
- Da saure Arzneistoffe eher im sauren pH des Magens und basische
Arzneistoffe eher im nur leicht sauren (pH ca. 5,3, unabhängig vom pH im
Dünndarmlumen) Milieu an der Dünndarm-Oberfläche nicht dissoziiert
vorliegen, lassen sich allein aus der Struktur des Arzneistoffs bereits
erste Hinweise auf seinen bevorzugten Resorptionsort entnehmen.
- Für eine rasche Resorption eines Arzneistoffs sind pKS-Werte
von 3 bis 7,8 günstig.
- Neben der transzellulären Diffusion spielt auch der parazelluläre
Transport eine Rolle. Da hier keine Membranen passiert werden müssen, ist
er vor allem für hydrophile Substanzen von Bedeutung, spielt aber insgesamt
dennoch nur eine untergeordnete Rolle.
- Das Ausmaß der passiven Diffusion ist abhängig von:
- pKS-Wert des Arzneistoffs
- pH-Wert im Darmlumen
- Diffusion in der wässrigen Grenzschicht (unstirred water layer)
- Diffusion in der Schleimschicht
- Mikroklima-pH
- Permeation durch das Epithel
- Bindung des Arzneistoffs an Schleimhautbestandteile
- Ausmaß des alkalischen Zwischenkompartiments an der basalen Seite des
Epithels
- Kapazität des Abtransport des Arzneistoffs mit dem Blut.
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