σ-Rezeptor
Synonym
Bemerkungen
- Bislang sind zwei Untertypen des s-Rezeptors identifiziert:
- Über die Funktion der Rezeptoren ist bislang allerdings wenig
bekannt.
- Der Name "Sigma-Rezeptor" ist geschichtlich bedingt. Zunächst
glaubte man, dass es sich bei dem Rezeptor um einen weiteren Subtyp der Opioid-Rezeptoren
handeln müsse, da die d-Stereoisomere
der Opioide vom Benzomorphan-Typ zwar keine Effekte an μ,
κ und δ-Rezetoren
zeigten, jedoch dennoch einen hustenstillenden Effekt hatten.
- Nach weiterer Forschung fand man jedoch heraus, dass σ-Rezeptor-Agonisten
normalerweise völlig unterschiedliche Strukturen als Opioide aufweisen und
dass auch sonst keinerlei Zusammenhang zwischen Opioid- und σ-Rezeptoren
besteht. Somit beschloss man die σ-Rezeptoren als
neue Rezeptorenklasse anzusehen.
- Als endogener Ligand wurde Dimethyltryptamin identifiziert, der mit dem σ1-Rezeptor
interagiert. Seine Bedeutung ist jedoch noch unklar.
- Sigma-Rezptoren werden mit einer Vielzahl von Effekten in Verbindung
gebracht, z.T. auch daher, dass die meisten heute als an σ-Rezeptoren
angreifend bekannten Substanzen (z.B. Cocain, Dextromethorphan, Fluvoxamin,
Heroin, Methamphetamin) ihre Wirkungen vor allem über andere Rezeptoren
entfalten und somit der Effekt der σ-Rezeptoren
überdeckt werden kann. Mit der Entwicklung selektiver σ-Rezeptor-Agonisten
und σ-Rezeptor-Antagonisten
ist hier in der nächsten Zeit mit einer deutlichen Verbesserung der
Wissenslage zu rechnen.
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