Opioid-Rezeptoren

Synonym

  • Opiat-Rezeptoren

Definition

Vorkommen

  • Opioid-Rezeptoren befinden sich auf Nervenzellen.
  • Sie finden sich im Gehirn und im Rückenmark aber auch an den Nervengeflechten des Magen-Darm-Traktes und der Blase.

Untertypen

  • Vom Opioid-Rezeptor werden drei Untertypen unterschieden:
    • μ-Rezeptoren (OP3-Rezeptor)
      • μ1-Rezeptoren (MOR-1)
        • Vom μ1-Rezeptor sind bislang sieben molekularbiologisch zu differenzierende Splice-Varianten bekannt.
        • Sie werden alle durch das MOR-1-Gen codiert.
        • Versuche mit Knock-out-Mäusen, denen bestimmte Exons des MOR-1-Gens lassen den Schluss zu, dass bestimmte Splice-Varianten des μ1-Rezeptors für die analgetischen, andere eher für die atemdepressiven und abhängig machenden Wirkungen verantwortlich sind.
      • μ2-Rezeptoren
    • κ-Rezeptoren (OP2-Rezeptor)
      • κ-Rezeptoren werden für analgetische, miotische und sedierende Wirkungen verantwortlich gemacht. Man unterscheidet drei Subtypen:
        • κ1-Rezeptoren
        • κ2-Rezeptoren
        • κ3-Rezeptoren
    • δ-Rezeptoren (OP1-Rezeptor)
      • Die Stimulation von δ-Rezeptoren soll Analgesie, Dysphorie und Halluzinationen hervorrufen. Bekannt sind bislang die Untertypen:
        • δ1-Rezeptoren
        • δ2-Rezeptoren
  • Alle Typen gehören zur Klasse der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren.
  • Bei ihrer Stimulation wird ein inhibitorisches Gi/o-Protein freigesetzt, was zu einer Hemmung der Adenylatcyclase führt. Die intrazelluläre cAMP-Konzentration verringert sich und bewirkt eine vermehrte Öffnung von K+-Kanälen.
  • Der erhöhte K+-Einstrom führt zu einer Hyperpolarisation der Zellmembran.
  • Dadurch wird präsynaptisch die Öffnung von spannungsabhängigen Ca2+-Kanäle gehemmt.
    • Auf den Reiz eines Aktionspotentials strömt so weniger Ca2+ in die Zelle ein, was dazu führt, das auch weniger Neurotransmitter-enthaltende Vesikel mit der Membran verschmelzen und ihren Inhalt in des synaptischen Spalt abgegeben.
    • Dort steht folglich weniger Neurotransmitter zur Erregung von Rezeptoren der subsynaptischen Membran zur Verfügung.
  • Postsynaptisch erschwert die Hyperpolarisation die Entstehung eines neuen fortgeleiteten Aktionspotentials, da hier die spannungsabhängigen Na+-Kanäle schwerer zu aktivieren sind.
  • Opiod-Rezeptoren hemmen also über zwei Effekte die Impulsweiterleitung im Nervensystem.

 

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