Chitosan
Übersicht
Chemie
Strukturformel
Per Definition muss im Gesamtmolekül n > m
sein, damit man von Chitosan sprechen darf.
Summenformel
entfällt
Molekülmasse
IUPAC
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
- Farblose, amorphe Substanz.
- Unlöslich in Wasser, löslich in verdünnten Säuren (außer
Schwefelsäure).
- Chitosan höherer Molekülmassen ist eine zähe Substanz, mit abnehmender
Kettenlänge wird die Elastizität geringer.
- Mit abnehmender Molekülmasse steigt die Löslichkeit von Chitosan in
neutralen oder sogar alkalischen Flüssigkeiten. Da das Ausmaß der
Deacetylierung zwischen unterschiedlichen Chitosan-Qualitäten erheblich
variieren kann, unterscheiden sie sich auch z.T. deutlich in ihren
physikalisch-chemischen Eigenschaften.
Bemerkungen
- Chitosan ist ein natürlich vorkommendes Polyaminosaccharid, das durch
Deacetylierung von Chitin entsteht.
- Es besteht aus β-1,4-glykosidisch verknüpften 2-Acetamido-2-desoxy-β-d-glukopyranose-Einheiten
und 2-Amino-2-desoxy-β-d-glukopyranose-Einheiten.
- Bei sauren und neutralen pH-Werten liegt Chitosan als Polykation vor, da
die freien Aminogruppen protoniert sind.
- Die typische Kettenlänge beträgt etwa 2000 Monomere.
- Natürlich erfolgt die Deacetylierung der Acetamidogruppen durch Enzyme
wie die Chitin-Deacetylase, technisch wird die alkalische Hydrolyse
bevorzugt.
- Die Hauptquelle für das zur Herstellung benötigte Chitin sind die
Schalen von Garnelen wie Pandalus borealis.
- Um von Chitosan sprechen zu dürfen, müssen mehr deacetylierte als
acetylierte Grundbausteine in den einzelnen Molekülketten vorliegen. Ist
dies nicht der Fall, spricht man weiterhin von Chitin.
- Chitosan wurde 1859 von C. Rouget entdeckt, nachdem er Chitin mit Kalilauge
gekocht hatte.
Analytik
IR-Spektrum
Technologie
Verwendung
- Filmbildner
- Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln, etc.
Bemerkungen
- In der pharmazeutischen Technologie wird Chitosan als Polymer für
magensaftlösliche Überzüge und Mikrokapseln erforscht. Nachteilig für
die Praxis ist bislang, dass eine gleichbleibende Qualität der
Einzelchargen nur schwer bzw. gar nicht gewährleistet werden kann.
- Chitosan wird in Nahrungsergänzungsmitteln als fettabsorbierende Substanz
verwendet. Sie soll die Aufnahme von Fett aus dem Darm und somit die
resorbierte Nahrungsenergiemenge vermindern. Obwohl sich die Fettbindung im
Labor gut nachweisen lässt, muss die Wirksamkeit der Subtanz in
Diätprodukten kritisch hinterfragt werden. In vielen doppelverblindeten randomisierten Studien
konnte ohne gleichzeitige Diät keine eindeutige Wirkung nachgewiesen werden.
- Chitosan wird auch in Wundauflagen verwendet, da es schwach blutstillende
und antibakterielle Wirkungen zeigt und zudem feuchtigkeitsregulierende und
damit wundheilungsfördernde Effekte zeigt.
E-Nummer
Toxikologische Bewertung
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