Ivermectin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Therapie von Infektionen mit
    • Fadenwürmern (Nematoden)
      • Onchozerkose (Onchozerkiasis, Flussblindheit, River blindness), ausgelöst durch Onchocerca volvulus
      • Intestinale Strongyloidiasis (Strongyloidose) durch Nematoden der Gattung Strongyloides
      • Lymphatische Filariasis (Elephantiasis), durch Wuchereria bancrofti und Brugia malayi
    • Hakenwürmern
      • Larva migrans cutanea, durch Larven verschiedener Hakenwürmer
    • Ektoparasitenn
      • Krätze (innerliche Einnahme)
      • Kopfläuse, Filzläuse (innerlich oder äußerlich)

Kontraindikationen

  • Therapie mit Inhibitoren von P-Glykoprotein
  • Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder unter 5 Jahren

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  •  

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis  
Einzeldosis 150 - 400 µg/kg

Anwendungshinweise

  • Die Einmaldosis sollte mindestens 2 h vor einer Mahlzeit eingenommen werden, um eine ausreichende Resorption zu gewährleisten.

Bemerkungen

  • Derzeit keine Zulassung für Therapie am Menschen in Deutschland!

Handelsnamen

  •  

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

  •  

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 18 h
(terminal) 57 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB) ca. 93 %
tmax  
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Resorption

  • Ivermectin ist sehr lipophil, wird aber dennoch bei dermaler, parenteraler und peroraler Applikation gut und rasch resorbiert.

Distribution

  • Ivermectin wird im gesamten Körper verteilt, reichert sich jedoch in der Leber und im Fettgewebe an und wird von dort aus nur langsam wieder freigesetzt. 

Metabolisierung

  • Ivermectin wird über CYP3A4 metabolisiert.

Exkretion

  • Die Ausscheidung erfolgt über vor allem biliär. Nur geringe Mengen werden renal (< 1 %) oder über die Milch (Kühe!) ausgeschieden.

Toxikologie

  • Ivermectin ist im Tierversuch teratogen.

Chemie

Strukturformel

R = -CH3 (Ivermectin H2B1b) bzw. -CH2-CH3 (Ivermectin H2B1a)

Summenformel

C48H74O14 (Ivermectin H2B1a)
C47H72O14 (Ivermectin H2B1b)

Molekülmasse

  • 875,10 (Ivermectin H2B1a)
  • 861,07 (Ivermectin H2B1b)

IUPAC

  •  

CAS-Nummer

  • 70288-86-7 (Gemisch)
  • 70161-11-4 (Ivermectin H2B1a)
  • 70209-81-3 (Ivermectin H2B1b)

Eigenschaften

Schmelzpunkt (Gemisch) 155 °C
Löslichkeit ca. 4 mg/L
pKS  

Sonstige Eigenschaften

Bemerkungen

  • Ivermectin ist ein 9:1 Gemisch der beiden semisynthetischen Avermectine Ivermectin H2B1A und Ivermectin H2B1b.
  • In kristalliner Form ist die Substanz stabil, in Lösung - insbesondere polaren und sauren Lösungsmitteln - ist sie jedoch photoinstabil.
  • Bei wässrigen Lösungen ist neben der per se geringen Löslichkeit zu beachten, dass die Substanz sich bevorzugt an Glas und Kunststoffoberflächen anlagert.

Analytik

IR-Spektrum

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