Scharlach

Synonym

  • Scarlatina

Definition

  • Akute Infektionskrankheit, einhergehend mit einer Angina und charakteristischem Exanthem.

Erreger

Inkubationszeit

  • 3 - 4 Tage

Übertragung

  • Tröpfcheninfektion, bei Wundscharlach auch Schmierinfektion möglich

Epidemiologie

  • Häufigkeitsmaximum zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr.
  • Säuglinge erkranken fast nie.
  • Kontagiositätsindex: 10 - 30 %.
  • Nach Überstehen der Krankheit verbleibt eine lebenslange antibakterielle Immunität gegen Streptokokken des gleichen Typs und eine relative antitoxische Immunität.

Pathogenese

  • Durch die Scharlachtoxine kommt es, direkt oder allergisch induziert, zu einer Steigerung der Gefäßpermeabilität und damit zum typischen Scharlachexanthem.
  • Die Pathogenese der nichteitrigen Komplikationen ist noch unbekannt.

Klinik

  • Gelegentlich 1 - 2 Tage vor dem Einsetzen des Fiebers an der Innenseite der Oberschenkel flüchtiges Exanthem.
  • Meist plötzlicher Beginn ohne Prodomalerscheinungen mit Kopfschmerz, hohem Fieber (evtl. mit Schüttelfrost), Erbrechen, starkem Krankheitsgefühl und lokalen Beschwerden infolge Angina mit feuerrotem Rachen und gerötetem weichen Gaumen (Enanthem).
  • Regionale Schwellung der Lymphknoten.
  • Beginn des Exanthems mit feinstfleckiger follikulärer bis diffuser Rötung am 2. Krankheitstag in den Achseln und an den Leisten und Ausbreitung über den gesamten Körperstamm.
  • Im Gesicht periorale Blässe (Facies scarlatinosa).
  • Anfangs weiß belegte Zunge, dann Hervortreten der roten entzündeten Papillen (Himbeerzunge). 
  • Abblassen des Exanthems nach 2 - 4 Tagen.
  • Unbehandelt nach ca. 8 Tagen lytische Entfieberung.
  • 6 Tage bis 6 Wochen nach Ende der akuten Erkrankung tritt eine groblamellöse Schuppung am Rumpf und besonders an den Handtellern und Fußsohlen auf. Grund hierfür sind in die Haut eingelagerte Antigen-Antikörper-Komplexe.
  • 6 - 8 Wochen nach Krankheitsbeginn bildet sich eine sogenannte Nagellinie, besonders am Daumennagel.

Besondere Verlaufsformen

  • Abortive Verlaufsformen sind relativ häufig.
  • Septische Verlaufsformen kommen in ca. 1 % der Fälle vor.
  • Toxische Verlaufsformen, ähnlich der toxischen Diphterie sind heute selten, weisen dafür aber eine relativ hohe Letalität auf.

Diagnose

  • Erregernachweis im Rachenabstrich.
  • Charakteristische Eosinophilie neben einer Leukozytose.

Therapie

Komplikationen

  • Otitis media
  • Lymphadenitis colli
  • Sinusitis
  • rheumatisches Fieber (2 - 3 Wochen nach Abklingen der akuten Erkrankung)
  • Glomerulopathie (1 - 2 Wochen nach der akuten Erkrankung)

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