Mykotoxin

Definition

  • Aus dem Stoffwechsel von Pilzen stammende Stoffe, die auf den Menschen und einige andere tierische Warmblüter bereits in geringer Konzentration toxisch wirken.

Bemerkungen

  • In den Fruchtkörpern von Großpilzen (meist Basidiomycetes) kommen verschiedene Mykotoxine vor. Die wichtigsten und bekanntesten sind:
    • Phallotoxine und Amanitine
      • enthalten in verschiedenen Arten des Knollenblätterpilzes

    • Muscarin, Muscimol und Ibotensäure
      • z.B. enthalten im Fliegenpilz und im Pantherpilz

  • Daneben enthalten zahlreiche weitere Pilze verschiedene Toxine.
  • Zu den Mykotoxinen aus parasitär wachsenden Ascomycetes und Fungi imperfecti zählen:
    • Ergotalkaloide (Mutterkornalkaloide)
      • Sie können Gefäßverengungen hervorrufen und so zum Absterben von Fingern und Zehen aufgrund fehlender Sauerstoffversorgung führen

    • Aflatoxine
      • Leberschädigend und kanzerogen wirkende Substanzen, die von Aspergillus-Arten (v.a. Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus) gebildet werden.
    • Trichotecene
      • Von den Fusarium-Arten F. avenaceum, F. culmorum, F. graminearum, F. moniliforme und F. nivale gebildete Mykotoxine, die beim Menschen Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerz und schwere Krämpfe auslösen können.
    • Patulin
    • Sterigmatocystin
      • Ein den Aflatoxinen ähnliches Mykotoxin aus Aspergillus versicolor, das im Tierversuch Sarkome und Lebertumoren verursacht.
  • Problematisch ist, dass viele Mykotoxine außerordentlich hitzestabil sind und sie durch Abkochen oder normale Sterilisation nur schwer beseitigt werden können. Daher ist besonderer Wert auf die Bekämpfung ihrer Produzenten zu legen.
 

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