Shigellen
Definition
Morphologie
- Gramnegative, anaerobe, unbewegliche, plumpe, sporenlose
Stäbchenbakterien
Charakteristika
- Keine Laktoseverwertung
- Säurebildung ohne Gasbildung
- Endotoxine und bei manchen Arten auch Exotoxine (Neurotoxine, Zytotoxine)
Arten
- Shigella dysenteriae
- Gruppe A, Serotyp 1 (Shiga-Kruse-Bakterium)
- v.a. in den Tropen und Subtropen
- bildet ein exogenes Neurotoxin und führt meist zu schweren
Krankheitsbildern
- Shigella ambigua
- Gruppe A, Serotyp 2 (Schmitz-Bakterium)
- v.a. in den Tropen und Subtropen
- bildet Exotoxin, führt aber meist nur zu leichteren Verläufen der
Erkrankung
- Shigella flexneri
- Gruppe B
- auch "Shigella paradysenteriae"
- weltweit verbreitet
- kein Exotoxin, daher meist leichterer Krankheitsverlauf als bei
Erregern der Gruppe A
- Shigella boydii
- Gruppe C
- v.a. in Vorderasien und Nordafrika
- Erkrankungen selten und von leichtem Verlauf
- Shigella sonnei
- Gruppe D (Kruse-Sonne-Gruppe)
- v.a. in Mitteleuropa und dort v.a. bei Kindern am häufigsten
vorkommend
- kein Exotoxin
- Erreger der flüchtigen und harmlosen "Sommer-Diarrhoe"
Epidemiologie
- Einziges Erregerreservoir ist der Mensch, wobei der Erreger v.a. durch
fäkal-orale Kontaktinfektion, versuchtes Trinkwasser und kontaminierte
Lebensmittel übertragen wird.
- Die Verbreitung über Fliegen ist genauso möglich, wie die epidemische
Ausbreitung unter schlechten hygienischen Bedingungen.
- Anzüchtung der Erreger aus Stuhlproben
Therapie
Prophylaxe
- Schutzimpfung
- Todimpfstoff
- ½ Jahr Impfschutz
- nicht sehr wirksam
- Nach Überstehen der Erkrankung besteht eine gewisse Resistenz gegen
Erreger der gleichen Art.
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