Tollwutvirus
Synonyme
Bemerkungen
  - Das Tollwutvirus kann beim Menschen und vielen Tieren gefunden werden, wie
    z.B. bei Hunden, Katzen, Wölfen, Füchsen, Fledermäusen, Rindern, Pferden,
    Schafen und Schweinen. Die Tollwut (Lyssa oder Rabies) ist primär eine
    Zoonose, die relativ selten durch Biss auf den Menschen übertragen wird.
    Eine Weiterverbreitung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
  
 - Die Inkubationszeit beim Menschen ist relativ lang, im Durchschnitt liegt
    sie bei 1-3 Monaten, sie kann aber auch bis zu einem halben Jahr und länger
    betragen. Generell gilt, je kürzer die Inkubationszeit, desto schwerer die
    Erkrankung.
  
 - Nur etwa ein Drittel der von tollwütigen Tieren gebissenen Menschen
    erkrankt an der Tollwut. Es treten zunächst uncharakteristische Symptome
    wie Fieber,
    Kopfschmerzen und evtl. Erscheinungen von Seiten der Bissstelle auf. Danach
    tritt eine Übererregbarkeit der Muskulatur ein, es kommt zu Krämpfen.
    Typischerweise sind diese Krämpfe zuerst in der Schluckmuskulatur
    lokalisiert, danach in der Kaumuskulatur und erst später am Körper. Die
    Patienten können kein Wasser
    trinken (Hydrophobie). Die Erkrankung kann einen paralytischen Verlauf
    nehmen (stille Wut) und zum Tode führen. Typischerweise finden wir in den
    Ganglienzellen Einschlüsse, die sogenannten Negrischen Körperchen.
  
 - Die Tollwut ist, sieht man von einigen isolierten Ländern wie England und
    Japan ab, weltweit verbreitet. In Mitteleuropa schreitet die Tollwut von
    Osten nach Westen vor, bei uns kommt sie bereits in manchen westlichen
    Regionen vor. Etwa 80 % der bei uns gesehenen tierischen Tollwutfälle
    entfallen auf den Fuchs, andere Wildtiere machen etwa 15 % aus. Die übrigen
    Fälle verteilen sich auf die verschiedenen Haustiere. Die in Deutschland
    gemeldeten Tollwutfälle des Menschen sind selten. Die infizierten Tiere
    scheiden das Tollwutvirus bereits einige Tage vor Beginn von
    Krankheitserscheinungen massiv über den Speichel aus.
  
 - Tollwutverdächtige Tiere sollen in Quarantäne gesetzt werden (bis zu 2
    Wochen). Das Virus kann histologisch in Form der Negrischen
    Einschlusskörperchen nachgewiesen werden, auch ein Tierversuch ist
    möglich. Wichtig für eine schnelle Diagnose ist auch hier der direkte
    Virusnachweis (Hirngewebe, Kornea).
  
 - Nach Möglichkeit soll das Virusreservoir bei den wildlebenden Tieren
    eingeschränkt werden Füchse, Hunde und Katzen sollen prophylaktisch
    tollwutgeimpft werden.
  
 - Wird ein Mensch von einem tollwütigen Tier gebissen, dann soll die
    Bissstelle schnell gesäubert und desinfiziert werden. Eine aktive
    Schutzimpfung mit einem gereinigten und daher recht gut verträglichen
    Impfstoff wird angeschlossen. (Bei den älteren Impfstoffen bestand die
    Gefahr von Komplikationen.) Zusätzlich soll menschliches Hyperimmunserum
    verabreicht werden.
  
  
    
  
  - VORLESUNG:
 
  - Überträger der Erreger: Fuchs, Reh,....
  
 - Übertragung durch Biß
  
 - Die Viren sitzen in den Speicheldrüsen der infizierten Tiere und rufen Entzündungen
    hervor, was zu einem Juckreiz und Brennen führt.
  
 - Die Viren gelangen in die Blutbahn und an den Nervenbahnen entlang ins
    Gehirn, wo die motorischen Nerven befallen werden. Nach 3-4 Wochen
    entwickeln die Tiere eine "Beißlust". Die Tollwut verläuft zu
    100% tödlich, wenn keine Therapie stattfindet.
  
 - Die ersten Symptome
    nach einem Tierbiß sind Taubheitserscheinungen im Gesicht und in den
    Händen.
  
 - Sonderform der Tollwut: Stillte Wut Þ fortgeschrittene Nervenschädigung
  
 - Sylvatische Tollwut : an Wälder geknüpft
  
 - Urbane Tollwut: an die Stadt geknüpft (in Riesenstädten übertragbar
    durch Ratten und Mäuse)
  
 - Südamerika (Argentinien): an Fledermäuse gebunden
  
 
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