Valepotriate

Synonym

  • Valeriana-Epoxy-Triester

Typ

Definition

  • Gruppe von Iridoiden mit einigen charakteristischen chemischen Strukturmerkmalen.
  • Man vermutet sedierende und tranquilisierende Eigenschaften, die jedoch wahrscheinlich erst von den Abbauprodukten ausgehen.

Grundstrukturen

Grundgerüst der Monoene Grundgerüst der Diene

Bemerkungen

  • Valepotriate weisen die normale Grundstruktur der Iridoide auf.
  • Zusätzlich sind sie jedoch an den Position 1, 7 und 11 mit kurzkettigen Fettsäuren verestert und tragen eine Epoxy-Brücke zwischen C-8 und C-10.
  • Valepotriate sind relativ labile, nicht flüchtige, lipophile Stoffe. Sie zersetzen sich durch Säure- und Lauge- sowie durch Wärmeeinwirkung (bereits ab ca. 40 °C).
  • Man kann zwei Untertypen unterscheiden:
    • Monoene
      • Die Monoene weisen, entsprechend ihres Namens, ein nur einfach ungesättigtes Iridoidgrundgerüst auf.
      • Die Valepotriate dieser Gruppe rechnet man zur Didrovaltrat-Reihe, zu der neben Didrovaltrat, Homodidrovaltrat und IVHD-Valtrat zählen.
      • Im Tierversuch zeigen die Monoene bevorzugt tranquilisierende Eigenschaften.
    • Diene
      • Entsprechend ihrer Bezeichnung weist diese Gruppe ein Iridoidgerüst mit zwei konjugierten Doppelbindungen auf.
      • Die Valepotriate dieser Gruppe, der sogenannten Valtrat-Reihe, sind Acevaltrat, Homovaltrat, Isovaltrat und Valtrat.
      • Die Diene werden für thymoleptische Effekte verantwortlich gemacht, außerdem zeigen sie wohl antidepressive und stimmungsaufhellende Wirkungen.
  • Durch Zersetzung entstehen aus den Valepotriaten Baldrinale (z.B. Baldrinal), die primär sedierende Eigenschaften zeigen.
Baldrinal-Grundstruktur

Vorkommen

  • Valepotriate finden sich nur in der Familie der Valerianaceae.

Drogenbeispiele


 

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