Iridoide und Secoiridoide
Typ
Definition
- Gruppe bicyclischer Monoterpene, die sich
formal vom Dialdehyd Iridodial
bzw. dessen Enolhalbacetal ableiten lassen.
Strukturen
- Natürliche vorkommende Iridoide weisen entweder einen Zucker- oder
Säurerest an der acetalischen OH-Gruppe des C-1 auf. Dementsprechend sind
Iridoide relativ instabil gegenüber Säuren und Laugen. Die dabei
entstehenden Dialdehyde reagieren rasch weiter unter Bildung dunkel
gefärbter polymerer Produkte.
- Heute kennt man eine große Anzahl von Iridoiden, die sich aus dem
Vorkommen verschiedener Substituenten, vor allem an OH-Gruppen an den
Positionen 5, 6, 7, 8 und/oder 11, unterschiedliche Säurekomponenten,
Verlust der C-Atome 10 und/oder 11 durch Decarboxylierung sowie Ausbildung
von Epoxiden ergeben.
- Secoiridoide stellen eine Unterart der Iridoide dar. Hier ist der
carbocyclische 5-Ring zwischen den C-Atomen 7 und 8 geöffnet.
- Durch Sekundärreaktionen können bicyclische Secoiridoide entstehen, wie
man sie bei den Bitterstoffen der Gentianaceae und Menyanthaceae
findet.
Biosynthese
- Die Biosynthese geht vom Monoterpen Geraniol
aus.
- Dieses wird zunächst zu 8-Hydroxygeraniol und anschließend zu
8-Oxogeranial oxidiert.
- Zwischen Position 2 und 6 bildet sich nun eine Bindung aus, wodurch es zur
Bildung des Fünfrings kommt. Die so entstandene Verbindung heißt
8-epi-Iridodial, da es zu einem Wechsel in der Bezifferung kommt.
- Von hier aus sind weitere Abwandlungen möglich. Im folgenden wird kurz
die weitere Biosynthese von Secologanin
beschrieben:
- Die Oxidation der Methylgruppe an Position 11 führt zu
8-epi-Iridotrial.
- Dieses wird aufoxidiert zur Säure, mit β-d-Glucose
gekuppelt zur Deoxyloganinsäure, in Position 7 hydroxyliert zu Loganin
und schließlich zwischen Position 7 und 8 aufgeschnitten zu Secologanin.
Vorkommen
Unterklassen
- Die Iridoide lassen sich in drei Unterklassen aufteilen, die:
- Iridoidglykoside
- antimikrobielle, antiphlogistische und analgetische Eigenschaften
- Secoiridoidglykoside
- Bitterstoffe mit z.T. zentral dämpfenden Eigenschaften
- Valepotriate
- sedierende und tranquilisierende Eigenschaften
Bemerkungen
- Der Name der Iridoide leitet sich von der australischen Ameisenart Iridomyrmex
detectus ab, in deren Abwehrsekret Iridodial
und Iridomyrmecin
erstmals entdeckt wurden.
Beispiele
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