Polymethine
Strukturmerkmal
Definition
- Polymethine weisen eine ungerade Anzahl sp2-hybridisierter
Kettenglieder und eine gerade Anzahl von π-Elektronen
auf.
Bemerkungen
- Die Enden der Kette werden von Atomen der Gruppen 15
und 16 des Periodensystems
gebildet, seltener von Elementen der 14.
Gruppe. Diese bewirken eine deutliche Verstärkung des mesomeren
Effekts (+M-Effekt).
- Polymethine weisen eine hohe Mesomerieenergie auf, die Bindungslängen von
Einzel- und Doppelbindungen werden weitestgehend angeglichen.
- Die π-Elektronendichte alterniert.
- Die Lichtabsorption der Polymethine ist umso stärker zu größeren
Wellenlängen verschoben, je länger das besondere π-Elektronensystem
ist.
- Solch einen bathochromen
Effekt beobachtet man auch bei zunehmendem Bindungsausgleich zwischen
den Einzel- und Doppelbindungen (größere Mesomerie).
- Die charakteristischen Eigenschaften der Polymethine bleiben auch
erhalten, wenn Methingruppen der Kette durch andere Atome vergleichbarer
Hybridisierung substituiert sind.
Absorptionsmaximum
- Das Absorptionsmaximum eines Polymethins lässt sich abschätzen, indem
man, ausgehend von einem Wert von 309 nm ein Polymethin mit n = 1, für jede
weitere konjugierte Doppelbindung 100 nm hinzuaddiert.
- Aus diesem Grund liegt das Absorptionsmaximum von Polymethinen bereits bei
6 Doppelbindungen im Infrarotbereich.
Ideale Polymethine
- Ideale Polymethine besitzen symmetrische Endgruppen, wobei eine bereits
eine Ladung trägt, z.B. NH2 und NH3+.
- Solche Systeme zeigen deutlich stärkere bathochrome Verschiebungen in
ihrem Absorptionsverhalten, als Polymethine mit gleich langem konjugierten
Doppelbindungssystem, aber ohne bereits vorgegebene Ladung.
Gruppen
- Die wichtigsten Gruppen der Polymethinfarbstoffe sind:
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