Gynäkomastie 

Synonym

  • Gynaecomastia [engl.]

Definition

  • Ein- oder beidseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse.

Bemerkungen

  • Als sogenannte echte Gynäkomastie wird die hormonabhängige Vergrößerung des Brustdrüsenparenchyms bezeichnet.
  • Im weiteren Sinne fallen unter den Begriff Gynäkomastie jedoch alle Formen einer augenscheinlich vergrößerten Brustdrüse, so auch durch Lipideinlagerungen bei Fettsucht (Lipomastie) durch regionale Tumoren (z.B. Lipome) oder als Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel. Diese Formen bezeichnet man richtigerweise als falsche oder, Pseudogynäkomastie.

Ursachen (echte Gynäkomastie)

  • Gesteigerte Sekretion von Estrogenen (z.B. in der Pubertät)
  • Verminderte Sekretion von Androgenen (z.B. bei Klinefelter-Syndrom)
  • Organresistenz gegen Testosteron (z.B. bei testikulärer Feminisierung)
  • Gesteigerte Sekretion von Prolaktin bzw. Gonadotropinen (z.B. bei Hypophysentumor)

Vorkommen (echte Gynäkomastie)

  • Häufig als physiologische Pubertätsgynäkomastie und im Rahmen einer Östrogentherapie bei Prostatakarzinom wenn zuvor keine Mamillenbestrahlung vorgenommen wurde. 
  • Darüber hinaus bei Akromegalie, Morbus Basedow, myotoner Dystrophie, Hodenatrophie, Hodenteratom, primärem Hypergonadismus, Hypophysenadenomen, Schäden des Hypothalamus, primärer Hypothyreose, Klinefelter-Syndrom, Leberzirrhose, konsumierenden Prozessen, feminisierenden Estrogen-produzierenden Tumoren sowie infolge Anwendung von Antiandrogenen und chronischer Hämodialyse

Cave

  • Bei einseitiger Gynäkomastie handelt es sich meist um ein Fibroadenom (besonders bei Auftreten im 3. und 4. Lebensjahrzehnt), es muss jedoch ein Mammakarzinom ausgeschlossen werden.
  • Bei der Gynäkomastie des jungen Mannes besteht immer Verdacht auf einen malignen Hodentumor (v.a. Chorionepitheliom)
 

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