PUVA-Therapie (PUVA)

Definition

  • Bezeichnung für eine Chemotherapie, bei der photosensibilisierende Substanzen - namensgebend sind hier die Psoralene - in Kombination mit UVA-Strahlung eingesetzt werden (Photochemotherapie). PUVA steht somit für Psoralene + UVA.

Indikationen

  • Therapie der Psoriasis, wenn mit anderen Arzneimitteln keine ausreichenden Therapieerfolge erzielt werden können.

Kontraindikationen

  • Bestehender oder überstandener Hautkrebs, sowie deutlich erhöhtes Risiko für Hautkrebs
  • Erkrankungen, bei denen Sonnenbestrahlung allgemein vermieden werden sollte

Nebenwirkungen

  • Gerötete, juckende Haut 
    • Meist, da die Haut durch die Bestrahlung durch die Behandlung ausgetrocknet ist. Hier können feuchtigkeitspendende Cremes helfen. Länger anhaltendes Jucken kann durch reversible Schäden der Nerven in der Haut entstehen, hier lässt sich durch H1-Rezeptor-Antagonisten meist Linderung erzielen.
  • Erhöhtes Sonnenbrandrisiko
  • Erhöhtes Hautkrebsrisiko
    • Das Hautkrebsrisiko steigt mit der Anzahl der durchgeführten Behandlungen. Großflächige Behandlungen mit vorheriger systemischer Arzneimitteleinnahme sind gefährlicher als kleine lokale Behandlungen. Patienten mit heller Hautfarbe haben ein höheres Risiko als solche mit dunkler Haut.
    • Alle nicht zu bestrahlenden Körperteile (einschließlich der Augen und Genitalien) sind unbedingt vor einer Strahlungsexposition zu schützen!
    • Das Hautkrebsrisiko bleibt noch Jahrzehnte nach der Therapie erhöht!
  • Vorzeitige Hautalterung
    • Besonders bei Behandlung mit hohen UVA-Strahlendosen oder mehr als 150 Behandlungen in einem Zeitraum von fünf Jahren, kann es zu Faltenbildung, Trockenheit und/oder spannender, glänzender Haut kommen. Zudem können dunkle Hautflecken (Altersflecken) auftreten.
  • Linsentrübung
    • Nach einer systemischen Einnahme der photosensibilisierenden Substanzen sollte mindestens 12 h, besser jedoch 24 h, eine Sonnenbrille getragen werden, die alle UVA-Strahlung zuverlässig filtert! Dies ist notwendig, da sich systemisch verabreichte Substanzen auch in die Linse einlagern.
  • Unerwünschte Arzneimittelwirkungen der verwendeten Arzneimittel
    • z.B. Übelkeit (kann teilweise durch Einnahme der Substanzen mit Milch oder die Einnahme zu einer Mahlzeit vermindert werden)

Bemerkungen

  • Bei der PUVA wird die Haut des Patienten zunächst mit einer photosensibilisierenden Substanz vorbehandelt. Diese kann lokal, z.B. mit einer Salbe oder einem Bad, oder systemisch, z.B. per Tablette, verabreicht werden.
  • Beim lokalen Auftragen der Psoralene ist bereits etwa 15 min nach Auftragen der Substanzen die höchste Konzentration der Substanzen in den Zellen der Haut erreicht, bei systemischer Anwendung dauert es ca. 75 bis 120 min.
  • Mit dem Erreichen der höchsten Psoralen-Konzentration in den zu bestrahlenden Hautarealen sollte die Bestrahlung mit UVA-Licht umgehend begonnen werden.
  • Durch das in der Zelle vorhandene Psoralen wird ihre Empfindlichkeit gegenüber UVA-Strahlung deutlich erhöht, so dass die Bestrahlung nun zu Schäden in der Zelle führt, die die Zelle dazu veranlassen ihre pathologisch erhöhte Teilungsaktivität zu drosseln.
  • Für eine wirksame Therapie sind meist 2 - 3 Anwendungen pro Woche über einen Zeitraum von mehreren Monaten erforderlich. Nach etwa 25 Behandlungen sollte eine deutliche Besserung des Krankheitsbildes aufgetreten sein, ansonsten ist die evtl. Therapie abzubrechen.
  • Meist zeigt die Therapie relativ gute Erfolge, wobei der Therapieerfolg über Monate bis über ein Jahr anhalten kann.
  • Bei der topsichen Behandlung kann die Kombination mit einem topischen Retinoid oder einem topischen Vitamin-D-Präparat die Symptome der Psorisais weiter verbessern. Allerdings sind auch die zusätzlichen Nebenwirkungsrisiken zu beachten.
  • PUVA-Behandlungen sollten stets nur nach strenger Indikationsstellung erfolgen! Sie sind immer unter Aufsicht eines Arztes durchzuführen!
 

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