B-Lymphozyten
Synonym
Definition
Typ
Untertypen
Bemerkungen
- B-Zellen entstehen im Knochenmark. Ihre Prägung findet überwiegen im
darmnahen Lymphgewebe statt, da der Darm einen wichtigen Eindringvektor für
Antigene darstellt.
- Dort erhalten sie Antigenrezeptoren in Form membrangebundener Antikörper
der Klassen IgD und IgM
(als Monomer) gegen spezifische Antigene
und somit die Fähigkeit zur Synthese von Antikörpern
gegen diese.
- Anschließend wandern die geprägten B-Lymphozyten über das Blut
in die sekundären lymphatischen Gewebe (Milz und Lymphknoten), wo sie sich
hauptsächlich aufhalten und auf ihre Antigene
"lauern".
- B-Lymphozyten tragen an ihrer Zelloberfläche, neben den membrangebundenen
Antikörpern, CD19, CD20 und CD21 als
wichtige Oberflächenmarker.
- Hat eine auf ein bestimmtes Antigen
geprägte B-Zelle Kontakt mit ihrem Antigen,
so wird sie aktiviert.
- Nach ihrer Aktivierung können sie sich differenzieren zu:
Aktivierung und weitere Differenzierung
- Trifft ein B-Lymphozyt nun mit dem zu seinem Antikörper
passenden Antigen
zusammen, so kann dieses an den membranständigen Antikörper
binden.
- Bindet dieses bereits gebundene Antigen
and einen weiteren, in der Nähe des ersten befindlichen membranständigen Antikörper,
kommt es zur Vernetzung.
- Diese Vernetzung stellt einen Reiz zur Internalisierung des
Antigen-Antikörper-Komplexes durch Endozytose dar.
- In ihrem Inneren bereitet die B-Zelle das gebundene Antigen
auf, d.h. sie zerlegt es in kleine, charakteristische Fragmente.
- Das so aufbereitete Antigen
wird an ein MHC-II-Protein gebunden; der entstandene Komplex an die
Zelloberfläche gebracht und dort präsentiert.
- Zur eigentlichen Aktivierung der B-Zelle ist nun noch ein zweites externes
Signal notwendig.
- Bei sogenannten Thymus-unabhängigen Antigenen
(thymus-independent antigenes, TI-Antigene) wird dieses Signal
durch das Antigen
selbst ausgelöst (z.B. bei bakteriellen Polysacchariden).
- Bei Thymus-abhängigen Antigenen
(thymus-dependent antigenes, TD-Antigene) bedarf es für das
zweite Signal einer T-Helfer-Zelle
(genauer einer TH2-Zelle).
- Erkennt deren CD4-assoziierter T-Zell-Rezeptor das an das
MHC-II-Protein gebundene Antigen,
so exprimiert sie auf ihrer Oberfläche einen CD40-Liganden,
der an ein CD40-Protein auf der Oberfläche der B-Zelle binden kann.
Außerdem setzt die TH2-Zelle
Interleukin 4
frei.
- Der CD40-Ligand, IL-4 (später
auch IL-5 und IL-6) lösen die klonale Selektion der B-Zelle aus.
- Aktivierte B-Lymphozyten wandern u den sogenannten Keimzentren in
Lymphknoten oder Milz. Hier teilen sie sich stark, beginnen mit der
Sekretion von IgM und ihrer Differenzierung zur
antikörperbildenden Plasmazelle oder zur langlebigen Gedächtniszelle.
Geschichtliches
- Die Bezeichnung "B-Zellen" lehnt sich ursprünglich an den
Bildungsort an, der zuerst entdeckt wurde, die Bursa fabricii der
Vögel. Bei Säugetieren entstehen B-Zellen im Knochenmark, weshalb der
Buchstabe B in "bone marrow" umgedeutet wurde.
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