Calciumkanäle
Definition
- Spezielle Proteine der Zellmembran, die dem Ein- oder Ausstrom von Ca2+
dienen.
Untertypen
Allgemeines
- Bislang werden 6 Untertypen von Calciumkanälen differenziert. Alle
gehören zu den spannungsabhängigen Ionenkanälen, sie unterscheiden sich
aber in ihrer Lokalisation im Körper und ihrer Geschwindigkeit.
- Die unterschiedlichen Typen werden durch Buchstaben identifiziert. Somit
gibt es Calciumkanäle vom L-, N-, P-, Q-, R- und T-Typ.
L-Typ-Ca2+-Kanal
- Der L-Typ-Ca2+-Kanal ist ein langsamer,
spannungsabhängiger Ionenkanal, der z.B. in den
Erregungsbildungszentren des Herzens, dem
Myokard und in der glatten Muskulatur vorkommt.
- In den kardialen Schrittmacherzellen sorgt er für ein rasches
Fortschreiten der Depolarisation, in den Zellen des Myokards für den
zur Erhaltung der Plateauphase nötigen Einstrom von Ca2+-Ionen.
- Der L-Typ-Calciumkanal ist die Zielstruktur der Calciumkanalblocker.
N-Typ-Ca2+-Kanal
- Der N-Typ-Ca2+-Kanal ist ein schneller,
spannungsabhängiger Ionenkanal.
- Er findet sich an den Membranen von Synapsen. Kommt dort ein
fortgeleitetes Aktionspotential an, so öffnet dieses den Kanal,
woraufhin es zu einem kurzfristigen anstieg der intraaxonalen Ca2+-Konzentration
kommt.
- Dieser führt, über verschiedene weitere Schritte, schließlich zur
Freisetzung des gespeicherten Neurotransmitters
in den synaptischen Spalt.
- Der N-Typ-Ca2+-Kanal kann auch chemisch, z.B. durch ω-Conotoxin
IIIA erregt werden.
P-Typ-Ca2+-Kanal
- Der P-Typ-Ca2+-Kanal wird z.B. durch Agatoxin IVA erregt.
- Er findet sich hauptsächlich auf Neuronen.
Q-Typ-Ca2+-Kanal
- Calciumkanäle dieses Subtyps finden sich vor allem auf Neuronen.
R-Typ-Ca2+-Kanal
- Calciumkanäle dieses Subtyps finden sich vor allem auf Neuronen.
T-Typ-Ca2+-Kanal
- Der T-Typ-Ca2+-Kanal ist ein schneller,
spannungsabhängiger Ionenkanal. Erfindet sich z.B. in den
Erregungsbildungszentren des Herzens.
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