Calciumoxid

Synonym

  • Ätzkalk, Branntkalk, gebrannter Kalk, ungelöschter Kalk 

Übersicht


Chemie

Strukturformel

 

Summenformel

CaO

Molekülmasse

  • 56,08

IUPAC

  • Calciumoxid

CAS-Nummer

  • 1305-78-8

Eigenschaften

Schmelzpunkt 2572 °C
Siedepunkt (100 mbar) 2850 °C
Dampfdruck entfällt
Dichte (20 °C) 3,37
Löslichkeit (20 °C, H2O) 1,65 g/l
pH der gesättigten Lösung 12,5

Sonstige Eigenschaften

  • Weißes bis leicht gelbliches Pulver ohne Geruch
  • Begrenzt löslich in Wasser unter Wärmeentwicklung und Bildung von Calciumhydroxid

Herstellung

  • In der Industrie wird Calciumoxid vornehmlich durch das sogenannte "Kalkbrennen" hergestellt.
  • Hierbei wird Calciumcarbonat (Kalkstein) auf etwa 800 °C erhitzt, wobei dieser CO2 abgibt und somit zu Calciumoxid entsteht.
    • Die so entstehenden "Branntkalke" tragen u.a. nach ihrer Reaktionsgeschwindigkeit des Kalkes mit Wasser, dem sogenannten Löschprozess, folgende Bezeichnungen:
      Reaktionsdauer Technische Bezeichnung
      < 2 min Weichbranntkalk
      2 - 6 min Mittelbranntkalk
      > 6 min Hartbranntkalk
    • Die Unterschiede in der Reaktionsgeschwindigkeit sind eine Folge der durch die Brenntemperatur und -dauer beeinflussbaren unterschiedlichen Kristallitgröße des CaO, des unterschiedlichen Porenvolumens und der resultierenden spezifischen Oberfläche.
      • Weichgebrannter Kalk entsteht bei Temperaturen von 900 – 1000 °C, hartgebrannter Kalk bei bis zu 1400 °C.
  • Im Labor lässt sich CaO auch durch direkte Oxidation von Calcium herstellen.
  • Besonders reaktionsfähiges, weil amorphes, Calciumoxid erhält man durch thermische Zersetzung von Calciumhydroxid, das bei 550 °C unter Atmosphärendruck in Calciumoxid und Wasser zerfällt.

Technologie

Verwendung

  • Säureregulator

Bemerkungen

  • Calciumoxid kann als Säureregulator in Lebensmitteln eingesetzt werden. Es existieren dazu keine gesetzlichen Höchstmengen. Meist wird CaO allerdings nur als Hilfsstoff während der Produktion eingesetzt und findet sich nicht mehr im fertigen Produkt.
  • Es wird auch bei der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt. 
  • Industriell findet es vielfältige Verwendung, so als als Beimischung zu Mörtel, zur Rauchgasentschwefelung, zur Entschwefelung von Roheisen, als Ätzmittel, als Trocknungsmittel, als Rohstoff zur Herstellung anderer Chemikalien uvm.

E-Nummer

  • E 529

Toxikologische Bewertung

  • Unbedenklich

Sicherheit

Gefahrstoffklasse

C

R- und S-Sätze

R-Sätze 41
S-Sätze 22-24-26-39

Bemerkungen

  • Heftige Reaktionen sind zu erwarten bei Kontakt mit Wasser (auch in Form von Luftfeuchtigkeit, Dampf), Säuren, Fluorwasserstoff, Phosphorpentoxid, Borsäure und einer Vielzahl organischer Substanzen.
 

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