Calciumhydroxid

Synonyme

  • Calciumdihydroxid, gelöschter Kalk, Marmorkalkhydrat, Weißkalkhydrat

Übersicht


Pharmakologie

Toxikologie

LD50 (p.o., Ratte) 7340 mg/kg

Chemie

Strukturformel

 

Summenformel

Ca(OH)2

Molekülmasse

  • 74,09

IUPAC

  •  

CAS-Nummer

  • 1305-62-0

Eigenschaften

Schmelzpunkt (Zersetzung) 550 - 580 °C
Siedepunkt entfällt
Dampfdruck entfällt
Löslichkeit (H2O)  (25 °C) 1,85 g/l
(20 °C) 1,7 g/l
(100 °C) 0,77 g/l
Dichte (20 °C) 2,24 g/cm3
pH der gesättigten Lösung 12,4
pKB (25 °C) (pkB1) 1,37
(pKB2) 2,43

Sonstige Eigenschaften

  • Weißes, kristallines Pulver ohne Geruch.
  • Schwer löslich in Wasser, praktisch unlöslich in Ethanol.
  • Beim thermischen Zersetzen oberhalb 550 °C entsteht Calciumoxid.

Herstellung

  • Calciumhydroxid wird meist durch Versetzen von Calciumoxid mit Wasser, dem sogenannten "Löschen" gewonnen:

CaO + H2O ----> Ca(OH)2

  • Die Reaktion ist stark exotherm. 
    • Durch die Reaktion werden Teile des Wassers verdampft, so dass es aussieht, als ob die Substanz rauchen würde.

Technologie

Verwendung

  • Säureregulator

Bemerkungen

  • Medizinisch verwendet wird Calciumhydroxid in der Zahnmedizin ebenso wie im sogenannten "Atemkalk", der in Narkosegeräten oder Tauchgeräten mit Rückatmung zum Herausfiltern von CO2 aus der Ausatemluft verwendet wird.
  • Daneben findet es vielfältige weitere industrielle Verwendung, z.B. in Kalkfarben, als Bestandteil von Mörtel, in Rauchgasentschwefelungsanlagen etc.
  • Aufgrund seiner ätzenden und damit desinfizierenden Wirkung wird Calciumhydroxid auch als Pflanzenschutzmittel im Obstanbau verwendet, wo es z.B. als Fungizid gegen Obstbaumkrebs eingesetzt wird.
  • Die desinfizierende Wirkung nutzt man auch beim "Kalken" von Ställen oder potentiellen Seuchenherden.
  • Calciumhydroxid wird in der Lebensmittelindustrie als Säureregulator eingesetzt. Es findet oft nur als Prozesshilfsstoff Verwendung, der sich nicht mehr im fertigen Produkt findet.
  • Daneben dient es hier u.a. zur Konservierung von Eiern, zum Kalken von Muskatnüssen und zur Herstellung von Ei-Ersatz aus Milch.
  • Eine gesetzliche Höchstmenge beim Einsatz als Lebensmittelzusatzstoff besteht nicht.

E-Nummer

  • E 526

Toxikologische Bewertung

  • Unbedenklich

Sicherheit

Gefahrstoffklasse

Xn

R- und S-Sätze

R-Sätze 41
S-Sätze 22-24-26-39

Bemerkungen

  • Die Substanz reagiert bei Kontakt mit Wasser stark alkalisch und ist ätzend.
  • Heftige Reaktionen sind u.a. bei Kontakt mit Maleinsäureanhydrid, Nitroethan, Nitromethan, Nitroparaffinen, Nitropropan und Phosphor sowie allgemein mit Säuren zu erwarten.
 

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