Plättchen-aktivierender Faktor (PAF)
Synonym
- Platelet-activating factor [engl.]
Übersicht
Physiologie
Vorkommen
- Der Plättchen-aktivierende Faktor (PAF) wurde erstmalig in Thrombozyten
nachgewiesen.
- Er ist ein in der Zellmembran vorkommendes Glycerophospholipid mit einer
Ethergruppe an C-1 (anstelle einer Estergruppe) und einem Hexa- bzw.
Octadecylrest als Alkylsubstituenten.
Biosynthese
- PAF wird in den Zellen nicht gespeichert, aber bei Bedarf von neutrophilen
Granulozyten, Monozyten, Mastzellen und Gefäßendothelzellen gebildet und
freigesetzt.
- Die Hydroxylgruppe an C-2 von Glycerol ist
mit Arachidonsäure verestert.
- Wird der Arachidonsäureester durch Phospholipase A2
hydrolysiert, entsteht die Vorform des Plättchen-aktivierenden Faktors
(PAF), das Lyso-PAF, welches durch Acetylierung der freien OH-Gruppe in die
aktive Form umgewandelt wird.
- Zur Bildung von PAF bedarf es daher der Aktivierung der Phospholipase
A2, z.B. durch Thrombin bzw. Fibrinogen
und Calciumionen.
- Im Plasma bzw. in nicht-aktivierten Zellen wird PAF durch
Desacetylierung wieder zu Lyso-PAF inaktiviert und nach erneuter
Acylierung mit Arachidonsäure
als PAF-Präkursor gespeichert.
- Zur PAF-Bildung sind neben Thrombozyten
aktivierte Entzündungszellen befähigt.
Wirkungen
- PAF ist beteiligt an der Thrombozytenaggregation.
- Führt zu Bronchokonstriktion, Blutdruckabfall, erhöhter
Gefäßpermeabilität sowie zu Thrombo- und Leukopenie.
Wirkmechanismen
Physiologische und pathophysiologische Bedeutung
- PAF ist beteiligt
- an der Hämostase
- bei der Entstehung von Thrombosen
- an der Entstehung des Bronchialasthmas
- Durch seine bronchokonstriktorischen und chemotaktischen Wirkungen
- an entzündlichen und allergischen Hauterkrankungen.
Chemie
Strukturformel
IUPAC
Eigenschaften
Bemerkungen
- 43 kDa großes Phospholipid
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