Polyvinylalkohol (PVA, PVAl, PVOH)

Übersicht


Chemie

Strukturformel

Summenformel

entfällt

Molekülmasse

  • entfällt

IUPAC

  • Polyvinylalkohol

CAS-Nummer

  • 9002-89-5

Eigenschaften

Schmelzpunkt 200 - 228 °C
Glasübergangstemperatur ca. 85 °C
Dichte 1,19 - 1,31 g/cm3
pKS  

Die Angaben mit größerer Spannbreite sind abhängig vom Hydrolyse- und Polymerisationsgrad.

Sonstige Eigenschaften

  • Teilkristalliner, weißer bis gelblicher, thermoplastischer Kunststoff.
  • Löslich in Wasser. Praktisch unlöslich in organischen Lösungsmitteln und fetten Ölen.

Bemerkungen

  • Polyvinylalkohol (PVAl) ist ein durch Hydrolyse (Verseifung) von Polyvinylacetat (PVAc) hergestelltes Polymer. Die direkte Polymerisation aus Vinylacetat und Ethenol ist bislang nicht gelungen.
  • Der Polymerisationsgrad der wichtigsten Typen beträgt etwa 500 - 2500. Die pharmazeutisch eingesetzten Typen haben mittleren Molekülmassen von etwa 22.000 bis 220.000.
  • In den meisten Handelstypen befinden sich noch Acetylgruppen, weshalb Polyvinylalkohol meist in Wirklichkeit ein Copolymer aus PVAc und PVAl darstellt.
  • Die Verteilung der noch nicht hydrolysierten Polyvinylacetatgruppen beeinflusst z.B. den Schmelzpunkt, die Oberflächenspannung der wässrigen Lösungen oder Schutzkolloideigenschaften.
  • Polyvinylalkohol ist, wie sein Ausgangsstoff Polyvinylacetat, ein ataktischer Kunststoff, d.h. die Anordnung der Seitenketten im Raum ist zufällig. Dies erschwert allgemein die Kristallisation. Die Hydroxylgruppen behindern die Kristallisation jedoch praktisch nicht, sodass in den hydrolysierten Bereichen kristalline Strukturen entstehen können.
  • Je höher der Hydrolysierungsgrad desto höher ist somit normalerweise auch der Anteil an kristallinen Teilen im Polymer.
  • Auch die Anordnung der Monomere zueinander ("Kopf-Kopf" oder "Kopf-Schwanz") hat einen Einfluss auf z.B. die Wasserlöslichkeit. Der Anteil von Monomeren in "Kopf-Kopf"-Anordnung beträgt normalerweise nur 1 - 2 %.

Technologie

Verwendung

Bemerkungen

  • Polyvinylalkohol hat sehr gute emulgierende und adhäsive Eigenschaften. 
  • Die Substanz zeigt hohe Zugfestigkeiten und eine gute Flexibilität, wobei diese Eigenschaften stark vom Feuchtigkeitsgehalt beeinflusst werden.
  • Besonders gereinigte Qualitäten dienen als Verdickungsmittel in Ophthalmika.

Handelsnamen

  • Alcotex, Elvanol, Gelvatol, Gohsenol, Lemol, Mowiol, Nelficon A, Polyviol, Rhodoviol
 

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