Repellentien
Synonyme
- Repulsivstoffe, Vergrämungsmittel
Definition
- Bezeichnung für Substanzen, die durch ihren spezifischen Geruch bestimmte
Organismen, meist Insekten, vertreiben sollen.
Anwendung
Anwendungshinweise
- Repellentien sollten nicht in die Augen gelangen sowie nicht auf
Schleimhäute und verletzte Haut aufgetragen werden.
- Für einen anhaltenden Schutz müssen sie regelmäßig erneut aufgetragen
werden.
Weitere Tipps
- Helle, nicht eng anliegende Kleidung tragen.
- Abends duschen, um durch den verminderten Schweißgeruch die Insekten weniger
anzulocken.
- Bei "Stinkfüßen" regelmäßig Socken wechseln.
- Brevibacterium epidermidis setzt beim Abbau von Fettsäuren aus dem Talg der
Haut Geruchsstoffe frei, die ein dem Limburger Käse ähnliches Aroma entfalten
und auf Mücken anziehend wirken.
Bemerkungen
- Repellentien werden meist auf die Haut aufgetragen, um insbesondere
Stechmücken und Zecken davon abzuhalten, den Träger der Repellentien zu
stechen bzw. beißen.
- Im Idealfall bewirken Repellentien, dass die abzuschreckenden Parasiten
den Wirt nicht nur nicht aufsuchen, sondern ihn sogar wieder verlassen.
- Neben den unten aufgeführten chemisch definierten Verbindungen, sind eine
Vielzahl pflanzlicher und "technischer" Repellentien auf dem
Markt.
Pflanzliche Repellentien
- Die Wirksamkeit pflanzlicher Repellentien ist im Vergleich zu
synthetischen Substanzen wie DEET oder Icaridin
deutlich schwächer.
- Eingesetzt werden vor allem Gemische auf Basis ätherischer Öle von
Pflanzen aus den Familien der
Lamiaceae (z.B. Basilikum, Lavendel, Pfefferminze, Salbei, Thymian),
Myrtaceae (z.B. Eukalyptus, Gewürznelke, Teebaum),
Poaceae (z.B. Palmarosa, Zitronellagras, Zitronengras), Geraniaceae
(z.B. Geranie) und Pinaceae (z.B. Zeder). Präparate auf Basis von Knoblauch
sind ebenfalls möglich, aber unüblich.
- Die beste Wirksamkeit der genannten Subtanzen scheint der Zitronellagrasextrakt, bzw.
das darin enthaltene Citronellol zu haben.
- Eine 10 %ige Zitonellagrasöllösung schützt jedoch nur etwa 15 min vor
Aedes agypti, während eine 15 %ige DEET-Lösung etwa 2 h Schutz bietet.
- Längere, aber schwächere, Wirksamkeit zeigte in einer anderen Studie
Geraniol (1 - 3 h, je nach Mückenart). Allgemein sind nach spätestens 2 h
Repellentien auf Basis ätherischer Öle soweit verdunstet, dass sie keine
Wirksamkeit mehr zeigen.
- Citriodiol (p-Menthan-3,8-diol) ist die bislang stärkste bekannte
natürlich vorkommende Substanz, was ihre abschreckende Wirkung auf Mücken
angeht. Sie wurde aus dem "Zitroneneukalyptus" (Corymbia citriodora)
isoliert und wird heute auch synthetisch hergestellt.
- Mit pflanzlichen Repellentien angereicherte Kerzen haben keine
nachweisbare Schutzwirkung und sind daher abzulehnen.
- Zur Wirksamkeit von Teebaumöl als Repellens liegen keine klinischen Studien
vor.
- Als Mittel gegen Kopfläuse ist es jedoch mehr als doppelt so wirksam wie
DEET.
"Technische" und sonstige Repellentien
Unwirksamkeit in mehreren Studien belegt |
Wirksamkeitsnachweis fehlt |
Wirkungslos |
Töten vor allen Nützlinge, da Mücken und
andere abzuhaltende Insekten nur in sehr geringem Ausmaß überhaupt auf das
Licht reagieren |
Bei Maschenweiten von 1 - 1,2 mm sehr gut geeignet |
Wirkungslos |
Unwirksamkeit in Studien belegt |
Beispiele
Substanzen
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